Rezension

In der Fremde fühlst du dich deiner Heimat verbundener denn je. So ging es mir auch – Heimweh!

Die Freundinnen vom Strandbad -

Die Freundinnen vom Strandbad
von Julie Heiland

Bewertet mit 2.5 Sternen

Während Band 1 in Ost-Berlin des Jahres 1956 spielt bis schließlich der Bau der Mauer die Heimatstadt der drei Freundinnen teilt und sie  vor der schwersten Entscheidung ihres Lebens stehen:  fliehen oder bleiben, spiegelt Band 2 das Leben in der DDR in der Zeit vom Sommer 1960 bis Sommer 1961 wider mit Claras gelungener Flucht nach West-Berlin. Dieses Buch knüpft dabei nahtlos an den ersten Band an. Die Leben der drei Frauen entwickeln sich in völlig unterschiedliche, berufliche, persönliche Richtungen  bei all den politischen Widrigkeiten.

Die Verhörmethoden der Stasi werden thematisiert, das Leben von Clara und Lilli, ihrer großartigen Wohltäterin in West-Berlin werden sehr glorifiziert – vielleicht etwas zu ideal dargestellt. Fragen zum politischen System der DDR werden aufgeworfen: Sich anpassen. Im Strom mitschwimmen. Wohin mit der Angst und der ganzen Wut auf diesen Staat? Alles zurücklassen und ein neues Leben beginnen. Riskieren, erwischt zu werden. Oder hierbleiben und sich selbst verleugnen. Einige DDR-Bürger scheinen keine Skrupel zu haben, Menschen zu hintergehen, zu verraten und zu täuschen, nachdem harte Drohungen privater und beruflicher Art im Raum stehen.

Eigentlich ist es keine leichte Sommerlektüre. Selbst nach vielen Jahren der Wiedervereinigung sind viele Narben aus dieser Zeit nicht verheilt.