Rezension

In der Ruhe liegt die Kraft ...

Helle Tage, helle Nächte - Hiltrud Baier

Helle Tage, helle Nächte
von Hiltrud Baier

Bewertet mit 4 Sternen

Ich musste erstmal ein bisschen Nachdenken darüber, wie ich das Buch beschreiben würde und finde „ruhig“ ist ein gutes Wort, wobei „ruhig“ nicht mit „langweilig“ gleichzusetzen ist. Die Protagonisting Anna Albinger steht so ziemlich am Ende ihres Lebens, besonders als sie die Diagnose Lungenkrebs erhält. Auch sie gibt sich ein wenig Zeit zum Nachdenken und entschließt sich all die Verschwiegenheiten, die sie seit vielen Jahren als Ballast mit sich rumträgt, zu beenden. Gleichzeitig steht auch das Leben ihrer Nichte Frederike an einem Wendepunkt, so dass das diese sich auf das Abenteuer Lappland einlässt. Sie will ihr Leben ändern und wieder zum Positiven in den Griff bekommen, aber mit den vielen Überraschungen und Offenbarungen hat sie nicht gerechnet. Jedoch wird sie in der Einsamkeit viel Zeit zum Nachdenken bekommen …

Man spürt in diesem Buch sehr deutlich die Liebe der Debütautorin zu beiden Örtlichkeiten. Geboren und aufgewachsen in Baden-Württemberg, kennt sie sich bestens aus im „Ländle“, kennt sowohl die Menschen als auch die wunderschöne Landschaft mit ihren vielen Weinbergen, der schwäbischen Alp etc. Als sie jedoch die fiktive Frederike nach Lappland schickt merkt man schnell, dass Hiltrud Baier Lappland definitiv zu ihrer neuen Heimat erkoren hat. Sehr gut gefallen haben mir in diesem Zusammenhang die Beschreibungen der Landschaft, dem Wetter und der Samen, den „Indianern“ Skandinaviens. Und frisches Brot direkt auf dem Feuer gebacken mit einer Portion Rentierfleisch hört sich sehr wohlschmeckend an.  

Die Geschichte an sich ist mir ein wenig zu vorhersehbar, hat aber durchaus ihren Charme. Der Ausgang sei an dieser Stelle natürlich nicht verraten …  Eine schöne Sommerlektüre, perfekt für ein paar schöne Lesestunden im Liegestuhl im Garten.