Rezension

In der Umsetzung nicht vollständig überzeugend

Partem. Wie die Liebe so kalt -

Partem. Wie die Liebe so kalt
von Stefanie Neeb

Bewertet mit 3.5 Sternen

Handlung:

Es ist klar, dass Liebe jeden verwunden kann, doch niemanden so sehr wie Jael. Der junge Mann arbeitet für den Partem und es ist seine Aufgabe, anderen die Gefühle zu stehlen. Dabei muss er selbst eiskalt bleiben und darf keine Emotionen zeigen. Aber dann trifft Jael auf Xenia - und sein Herz schlägt seit langer Zeit schneller. Und dass, obwohl Xenia doch eigentlich ein ganz normales Mädchen ist. Eigentlich. Denn Xenia hört Geräusche, wenn sie jemanden berührt, aber bei Jael herrscht Stille in ihrem Kopf. Sie beiden sind eindeutig füreinander bestimmt, doch hat ihre Liebe eine Chance? Können sie sich den Fängen derjenigen entziehen, die es auf Xenias Herz abgesehen haben? Und wird Jael für Xenia seine eigentliche Mission verraten?

 

Meinung:

Das Cover gefällt mir wirklich total gut und hat mich gleich angesprochen. Auch in einer Buchhandlung hätte es gleich meinen Blick auf sich gezogen - ein echter Eyecatcher! Zwar ist es eher schlicht gestaltet, aber wirklich wunderschön, besonders der Kontrast zwischen der blaugrünen Hintergrundfarbe und dem goldenen Schriftzug ,,Partem", der in das Cover eingewoben wurde, gefällt mir total gut. Aber auch sonst harmonieren die Farben perfekt miteinander und ich würde das Buch vermutlich auch nur wegen des Covers kaufen. :-)

Auch der Schreibstil hat es mir sehr angetan. Normalerweise bevorzuge ich die Erzählweise aus der Ich-Perspektive, doch in diesem Fall hat es mich gar nicht gestört. Denn ich bin gut in die Geschichte hineingekommen und es fiel mir nicht schwer, eine Bindung zu den Charakteren aufzubauen. Mal außergewöhnlich war, dass wir vier Sichtweisen haben, die von Xenia, Jael, Felix und Chrystal. Wie alle vier zusammenhängen, erfahren wir erst im Laufe des Buches. Stefanie Neeb schreibt sehr bildlich und flüssig, sodass ich gleich in die Geschichte involviert war.

Der Klappentext und die Idee dahinter klangen total interessant und haben mich gleich angesprochen, da es sich wirklich außergewöhnlich anhörte. Das schöne Cover war auch noch ein Grund, warum ich das Buch lesen wollte. Ich muss allerdings nach dem Lesen sagen, dass sich meine Erwartungen nicht vollkommen erfüllt haben, es war eindeutig kein schlechter Auftakt, aber in mancher Hinsicht habe ich etwas mehr erwartet.

Ich beginne mal mit der Fantasyidee, dem Aspekt, der für mich besonders verlockend klang. Ich habe mir die Umsetzung so toll vorgestellt, doch letztendlich war es mir zu wenig Fantasy. Zwar benutzen Jael und seine ,,Freunde“ manchmal seine Fähigkeiten, doch das sind nur wenig Stellen. Der Fokus lag für mich eher auf der Liebesgeschichte, beziehungsweise den Liebesgeschichten. Das ist ja an sich nicht schlimm, doch ich hatte einfach etwas anderes darunter vorgestellt. Außerdem muss ich sagen, dass ich nach dem Lesen weniger schlau als davor bin, ich weiß beispielsweise nicht, was genau der Partem ist. Und das sind für mich einfach Dinge, die ich schon gerne wissen würde, da sie eine relevante Rolle spielen. Ich denke mal, dass sich meine Fragen in Band Zwei klären, doch in diesem Buch war es mir einfach zu wenig … Trotzdem kann ich die Idee dahinter wirklich nur loben, es war wirklich außergewöhnlich!

Auch die Spannung hielt sich eher in Grenzen, für mich blieb dieser große Knall einfach aus. Zwar wurde es nicht langweilig und ohne den Fantasyaspekt würde ich das Buch mit anderen Augen betrachten, aber so war die Geschichte mal eher ruhig erzählt, wir erfahren zum Beispiel mehr von den Hintergründen der Protagonist*innen, vor allem Felix und Xenia, dann wurde es wieder spannender. Die Geschichte hat erst zum Ende hin wieder an Fahrt aufgenommen und endet ziemlich fies. Ich werde vermutlich auch de zweiten Band lesen und hoffe, dass sich dann meine Kritikpunkte nicht mehr erfüllen werden, denn das Ende hat mich schon sehr neugierig gemacht.

Toll fand ich aber die Charaktere und die Liebesgeschichten waren richtig schön erzählt. Zum einen haben wir Xenia und Jael als Paar, zum anderen Chrystal und Felix. Es war zwar nicht hochemotional, aber das muss es für mich in einem Fantasybuch auch gar nicht immer sein. Jedenfalls konnte ich sehr mitfiebern und habe eindeutig die Emotionen an einigen Stellen gespürt! Xenia mochte ich besonders, sie ist eine starke junge Frau, die für sich und ihre Liebsten einsteht. Jael verhält sich zwar manchmal so, dass ich ihn am liebsten gegen die Wand klatschen wollte, doch wie ich erfahren habe, hatte sein Verhalten auch Gründe. Das entschuldigt zwar nicht alles, hat mich aber etwas besänftigt. Am spannendsten von allen Charakteren finde ich wirklich Chrystal, ich weiß noch lange nicht alles über sie und bin gespannt, was ich in Band noch alles über sie erfahren werde.

 

Fazit:

Meine Rezension klingt jetzt vermutlich sehr negativ, obwohl mich das Buch eigentlich ziemlich gut unterhalten konnte. Es war kein Highlight und meine Erwartungen gingen in eine andere Richtung, aber die Charaktere und die Idee fand ich wirklich super und schlecht war das Buch auf keinen Fall! Deshalb gibt es von mir 3,5 bis 4 Sterne!