Rezension

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In dieser ganz besonderen Nacht

In dieser ganz besonderen Nacht - Nicole C. Vosseler

In dieser ganz besonderen Nacht
von Nicole C. Vosseler

Die Geschichte beginnt sehr traurig und emotional. Amber verliert ihre Mutter und muss zu ihrem Vater nach San Francisco ziehen. Sie kennt ihn kaum und sieht ihn im Jahr vielleicht 4 Wochen. Der ganze Umzug gefällt ihr nicht und sie fühlt sie gefangen. Alles erscheint ungerecht und das nur, weil es eine Verfügung darüber gibt, dass wenn etwas mit ihrer Mutter passiert, der Vater das Sorgerecht bekommt.
Amber hat in ihrem Notizbuch sogar einen kleinen Cowntdown eingerichtet. Jeden Tag streicht sie einen Tag durch und zählt die Tage bis sie Volljährig ist.
Die neue Schule, auf der sie geschickt wird, ist für Sonderlinge. Für Schüler, deren Eltern erst in die USA eingewandert sind oder mit dem normalen Schulstoff nicht mehr mitkommen.
Doch ganz so schrecklich wird es nicht.

Amber fallen zwischendurch merkwürdige Leute auf, die dann plötzlich zu verschwinden scheinen.
Als sie überfallen wird, flüchtet sie in ein leerstehendes Haus. Sie fühlt sich dort sehr wohl und fängt nach und nach an es sich einzurichten. Amber besorgt sich Reiniger und putzt das WC, legt dort einen Vorrat an Essen und Trinken an, eine Decke und ihre Bücher. Jeden Nachtmittag nach der Schule macht sie es sich dort bequem, macht ihre Aufgaben und fühlt sich einfach nur wohl.
Eines Tages trifft sie in dem Haus auf Nathaniel. Sofort empfindet sie für ihn große Sympathien und auch er scheint sie zu mögen, macht jedoch immer wieder einen Rückzieher, wenn sie sich näher kommen.
Als eines Tages ein Streit zwischen ihnen ausbricht, berührt sie ihn an der Schulter und sie erkennt, dass er ein Geist ist.
Die Amtosphäre des Buches ist sehr melancholisch und mysteriös. Allein deshalb, da es um Geister geht, aber auch weil das Buch durchzogen ist von Erinnerungen an Ambers Mutter, ihren Freunden und den großen Verlust. Durch Nathaniel beginnt sie jedoch das alles ein wenig zu verarbeiten.
Die Beschreibungen sind sehr genau und die Detailverliebtheit gibt den ganzen viel Gefühl mit. Auch die Beschreibung der Stadt ist sehr gut gelungen, alleine deshalb, weil die Autorin viel in dieser Stadt recherchiert hat.
Die Handlung schreitet ruhig voran, aber kürzer hätte es nicht sein dürfen, da es sonst zu schnell geschehen würde.
Leider gibt es viel zu wenig Szenen aus der Sicht von Nathaniel, die wunderbar in das Buch gepasst hätten.
Der Rest des Buches ist aus Ambers Sicht geschrieben.
Im Großen und Ganzen ist es ein wunderbar melancholisches Buch und sehr zu empfehlen. Besonders für die Leser, die sich für Geistergeschichten interessieren und wo der Tot im Mittelpunkt steht.

Lange habe ich nach einem sehr guten Buch gesucht, das „The Hollow“ nahe kommt und das ist es!