Rezension

In einem früheren Leben

Noah will nach Hause - Sharon Guskin

Noah will nach Hause
von Sharon Guskin

Ein Vierjähriger, der sich absonderliche Geschichten ausdenkt, zu seiner "anderen" Mutter will, von einem Großvater spricht, den es gar nicht gibt, behauptet, mit einer Pistole geschossen zu haben und erzählt, dass er unter Wasser gedrückt wurde, bis er das Bewusstsein verloren hat? Janie ist einerseits stolz auf ihren Sohn, der Dinge aufschnappt, verarbeitet und ohne Weiteres wiedergeben kann; andererseits droht ihr gerade deswegen eine Auseinandersetzung mit dem Jugendamt. Eine Psychotherapie soll Abhilfe schaffen. Doch die Ärzte sind ratlos, haben Noah eher in Verdacht, psychisch krank zu sein und verschreiben ihm – trotz drohender erheblicher Nebenwirkungen - Psychopharmaka.
In ihrer Verzweiflung zieht die verzweifelte Mutter das Internet zu Rate und stößt dabei auf einen Psychologieprofessor, der das Phänomen der Wiedergeburt erforscht.
Kann es wirklich sein, dass Noah all seine Darstellungen in einem früheren Leben wiederfahren sind?

Eine wirklich spannende Ausgangsituation.
Noahs Geschichte ist gleichwohl dramatisch und sehr berührend. Und nicht nur seine; auch Professor Andersons Schicksal hat mich nicht kalt gelassen.
Der Aufbau der Geschichte ist ansprechend und lässt sich angenehm lesen. Mehrere Handlungsstränge werden nebeneinander erzählt, fügen sich aber schnell zusammen. Das Buch bietet außerdem eine gute Begründung dafür, was mit Noah vorgeht.
Unabhängig, ob man an Wiedergeburt glaubt oder nicht, das Buch ist es auf jeden Fall wert, gelesen zu werden. An einigen Stellen erscheint mir die Geschichte doch „zu dick aufgetragen“, aber auch das mag Geschmackssache sein. Mein Fazit ist daher überwiegend positiv.