Rezension

In einem Rutsch weggelesen, einmal Band 2, bitte!

Dark Heroine 01 - Dinner mit einem Vampir - Abigail Gibbs

Dark Heroine - Dinner mit einem Vampir
von Abigail Gibbs

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt: Violet ist ein gewöhnliches Mädchen, das sich am falschen Ort zur falschen Zeit aufhält. Sie wird Augenzeugin eines schrecklichen Massenmords, und bevor sie sich versieht, kidnappen die Mörder sie. Sehr schnell wird ihr klar, dass sie es nicht mit Menschen zu tun hat und dass diese Vampire, wie sie sich bezeichnen, einen besonderen Plan mit ihr vorhaben … 
Meine Meinung: Ich muss von vorneweg sagen, dass das Buch mich ab dem ersten Kapitel hatte. Nicht ab dem ersten Satz oder der ersten Seite, denn dafür beginnt alles zu klischeehaft. Gähn, nichts Neues, dachte ich. Ein naives Mädel, das zufällig in Schwierigkeiten gerät und hübsche, gefährliche Jungs, wobei der gefährlichste auch der potenzielle Love-Interesst ist. Mädel wehrt sich gegen ihn, er ist gemein, aber irgendwie ist er auch so unglaublich heiß … ihr wisst, was ich meine. Siehe Obsidian, siehe Twilight, siehe unzählige andere Bücher. 
Aber halt STOP. So ist dieses Buch dann doch nicht. Es spielt mit den gängigen literarischen Stereotypen. Heißer, gefährlicher Vampir? Kenn ich!, dankt der Leser und wird von heißem, gefährlichen Vampir immer wieder überrascht.
Ich gestehe, ich habe mich in Kaspar verknallt. Es fällt mir schwer, das zu sagen, da ich so was von nicht auf Bad Boys stehe (meistens jedenfalls, kann ich mich ihrem Charme widersetzen), aber bei Kaspar, werden meine Knie weich. *Hach* Das liegt daran, dass sein anfangs flacher Charakter immer mehr an Dimension gewinnt und er leicht schizophren ist. Yep, der Junge hat Probleme.
Kommen wir zur Heldin, die diesen Titel irgendwie nicht verdient. Violet steckt ständig bis zum Hals in Kuhmist und schafft es dennoch, sich weiter hineinzureiten. Ist sie zu Beginn das typische Opfer-Mädchen, worauf alle männliche Wesen stehen und das ständig gerettet werden muss, ist sie dennoch aktiv. Sie versucht zu handeln und ihre Begründungen sind handfest, nur ist das Schicksal nicht so auf ihrer Seite. Natürlich schwärmt sie auch von Kaspars Aussehen (hey, das kann ihr nun keiner verübeln!), aber sie ist geisteswärtig genug, um zu verstehen, dass er ein Mistkerl ist. Daher versucht sie sich von ihm fernzuhalten, was weniger funktioniert, aber was Anderes erwartet man ja auch nicht.
Obwohl sie eine Heulsuse ist, ist sie auch stark und kann ihre eigenen Entscheidungen treffen. Jedenfalls bis zu einem gewissen Punkt in der Geschichte. Danach wurde sie mir zu passiv. Ihre Handlungen sind zwar richtig, aber nicht die Gründe, die dahinter stecken. Plötzlich wandelt sich ihre ganze Persönlichkeit, scheinbar ohne Grund. Das konnte ich nicht verstehen und mit einem Ist-halt-so gebe ich mich nicht gerne zufrieden.
Die Schreibweise ist ein Traum. Abigail Gibbs schafft die Balance zwischen Atmosphäre schaffen und den Leser nicht zu langweilen. Die Action- und ruhigeren Szenen wechseln sich in einem angenehmen Tempo ab und die Handlung stockt nie. Außerdem wird die Handlung aus Violets und Kaspars Sicht erzählt, wobei die von Violet überwiegen.
Besonders toll zu lesen sind die Geplänkel zwischen Violet und Kaspar, die mich mehrmals zum lauten Lachen gebracht haben.
Bewertung: Es mag schockieren, aber das Buch wird nicht die volle Punktzahl bekommen. Die Veränderungen, die plötzlich eintreten und die Rückentwicklung beider Hauptcharaktere, haben mir den Lesespaß etwas am Ende verdorben. Irgendwie fand ich die Message, die am Ende durchschimmert, auch nicht gut. Dennoch verändert dies nichts daran, dass ich so schnell wie möglich den zweiten Band lesen möchte und dass ich das Buch in einem Rutsch weggelesen habe. Es ist eines meiner Highlights im neuen Jahr und somit ♥♥♥♥ Herzchen wert.