Rezension

In Erinnerungen schwelgen leicht gemacht

Die Kunst der guten Erinnerung - Meik Wiking

Die Kunst der guten Erinnerung
von Meik Wiking

Bewertet mit 4.5 Sternen

Wer erinnert sich nicht gerne an glückliche Momente, ob nun an Lebenshöhepunkte oder Kleinigkeiten wie zarte Sonnenstrahlen, der Duft nach Kaffee oder, oder, oder… Autor Meik Wiking ist Glücksforscher und hat sich beruflich und auch privat dem Thema verschrieben. Neben wissenschaftlichen Fakten bringt er zahlreiche, eigene Erfahrungen in das Buch ein. Wer ein reines Sachbuch erwartet, wird das so nicht in der klassischen Form vorfinden (und eventuell enttäuscht, allerdings lässt schon ein Blick ins Buch erkennen, dass es kein „richtiges“ Sachbuch ist), trotzdem hat es mich überzeugt.

Schnell habe gemerkt, dass das Buch als solches viele schöne Erinnerungen weckt und es enthält neben den schönen, ansprechenden Bildern so tolle Zitate und auch sprachliche Bilder (das Seepferdchen im Regiesessel werde ich wohl nicht mehr vergessen). Mich hat das wirklich sehr positiv überrascht.
Das Buch muss nicht streng chronologisch gelesen werden und ich habe mich immer wieder dabei ertappt, dass ich immer wieder mal nach hinten blättere und schon Sachen lese, die gerade mein Interesse wecken. Gelegentlich lockten mich auch die wunderschönen Bilder an, meist waren es aber die gut übersichtlichen und ansprechenden Grafiken, die mein Interesse weckten. Bei den Bildern fand ich es schade, dass nicht überall dabei stand, wo die Bilder aufgenommen wurden.

Obwohl das Buch einlud immer wieder in Erinnerungen zu schwelgen, hatte ich es recht schnell gelesen. Mich hat es sehr gut unterhalten, wenn ich auch gemerkt habe, dass es für mich selbst kaum Neues bietet, da ich sehr viel davon schon mal irgendwo mitbekommen oder gelesen habe oder aber intuitiv richtig gemacht habe . Trotzdem ist es schön alles Mal so nett zusammengestellt zu sehen.
Toll finde ich, dass der Autor ermutigt immer wieder Neues auszutesten, Einmaliges zu erleben und auch Peinlichkeiten mehr oder weniger was abgewinnen kann.

Der Autor gibt Tipps, wie man mit Peinlichkeiten umgehen kann oder auch, wie man sich mit einer Ananas unvergesslich machen kann. Im Übrigen hat das Buch auch so manches Alltagsproblemchen nachvollziehbar erklärt. Stichwort ist hier der „Tür-Effekt“, zu dem ich aus Gründen des Spoilerns nicht näher eingehen möchte.

Am Ende gibt der Autor noch in einer Art Kalender Tipps zum Schaffen schöner Erinnerungen – diesen fand ich nicht ganz gelungen, aber das fällt nicht zu sehr ins Gewicht.

Neben dem ansprechenden Inhalt ist das Buch auch optisch und haptisch einfach gelungen und bietet sich daher auch als Geschenk an.