Rezension

in gelungenes Buch zu einem heiklen Thema

Ich will Schlafen! - Helen Walsh

Ich will Schlafen!
von Helen Walsh

'Ich will schlafen!' ist ein mutiges, ein notwendiges Buch. Ein radikaler, ergreifender Roman über eine alleinerziehende, moderne junge Mutter, deren Traum vom Kind zum Albtraum wird. Umwerfend heutig, ist dies beste Literatur von einer der interessantesten Autorinnen Großbritanniens. Rachel steht vor dem größten Abenteuer ihres Lebens: Sie wird zum ersten Mal Mutter. Sie wünscht sich das Kind aus tiefstem Herzen und freut sich auf diese einschneidende Veränderung in ihrem Leben. Doch nach der Geburt ihres Sohnes Joseph scheint nichts zu sein, wie sie es sich vorgestellt hat. Der Grund: Schlafmangel, massiver Schlafmangel. Ihr Sohn scheint nie zu schlafen, schlimmer aber ist, dass sie keine Ruhe findet. Trotz überwältigender Liebesgefühle für ihr Kind gerät Rachel an den Rand des Wahnsinns. Stets vollkommen übernächtigt, verschwimmen teilweise die Grenzen von Realität und Fiktion, und es stellt sich die Frage, wie weit sie zu gehen bereit ist, um ihren kleinen Sohn in den Schlaf zu bekommen.

Ich will schlafen! ist der jüngste Roman der britische Autorin Helen Walsh, die in dem Buch eine junge Mutter beschreibt, die mit extremem Schlafmangel und mit einer postpartalen Depression kämpft.

Sind wir doch mal ehrlich. Jeder der Kinder hat weiß das sich nach der Geburt einiges verändert. Schlafmangel ist nur eines der Probleme unter dem Frauen nach der Geburt leiden. Manchmal kommt es auch, wie in Rachel's Fall zu postpartalen Depressionen. Das man sich hierbei wie der letzte Versager fühlt, weil man sein Baby nicht richtig satt bekommt, es nicht schlafen will und ununterbrochen schreit, kann wahrscheinlich jeder nachempfinden. Auch mir ging es nach der Geburt meines Sohnes nicht anders, obwohl meine Depression nicht so schlimm war wie die im Buch beschriebene von Rachel.
Das Cover des Buches finde ich jetzt allerdings nicht so ansprechend und ich frage mich was die zwei Schweine darauf darstellen sollen? Das Buch allerdings ließt sich sehr flüssig und die Spannung wird sehr langsam aufgebaut. Der Roman ist aus der Ich-Perspektive erzählt und man taucht vollständig ein in die halluzinatorische Sicht von Rachel.

Rachel trifft ihre große Liebe nach Jahren wieder und es kommt wie es kommen muss. Einige Zeit später merkt sie das ihre Regel ausbleibt und sie weiß sofort das sie Schwanger ist, hierfür braucht sie nicht mal die Bestätigung eines Schwangerschaftstests. Schnell beschließt sie auch, dass sie das Kind auf jeden Fall behalten möchte und es alleine groß ziehen will. Nach der Geburt ist allerdings nichts mehr wie vorher. Ihre Brüste sind schon ganz wund von den unzähligen Versuchen ihren Sohn zu stillen, der Kleine möchte perdu nicht schlafen und schreit ununterbrochen. Schnell fängt sie an, durch den Schlafmangel, unter Halluzinationen zu leiden.
Zum Schluss des Buches hin steigt die Spannung ins unermässliche, da Rachel nicht mehr weiß was sie mit ihrem Sohn angestellt hat, nur damit er endlich schläft. Zu diesem Zeitpunkt war ich von diesem Buch komplett gefesselt, ich wollte unbedingt wissen was sie und vor allem warum sie es getan hat. Keine Angst, ich verrate euch nicht das Ende, dass müsst ihr schon selbst rausfinden.

Mein Fazit: Die Story ist flüssig geschrieben und die Spannung baut sich langsam auf. Der Roman ist aus meiner Sicht ein mutiges und notwendiges Buch das endlich mal ein Tabuthema anspricht. Als Mutter kann man nicht perfekt sein und es ist wunderbar und wichtig, wenn Bücher wie Helen Walshs Ich will schlafen! mit dem Vorurteil aufräumen, man müsste es sein. Einzig das Cover finde ich nicht so schön.