Rezension

In Hannover an der Leine, Rote Reihe Nummer 8, wohnt der Massenmörder Haarmann, der schon manchen umgebracht ...

Haarmann - Dirk Kurbjuweit

Haarmann
von Dirk Kurbjuweit

Bewertet mit 5 Sternen

Im Unterschied zu vielen anderen Rezensenten, bin ich begeistert von diesem Buch. Der mir bis dahin unbekannte Journalist und Autor Dirk Kurbjuweit hat es meiner Meinung nach ganz wunderbar geschafft, die Atmosphäre im Hannover der 1920er Jahre einzufangen und auf Papier zu bannen. Es war bestimmt keine einfache Zeit. Der verlorene Erste Weltkrieg hatte seine Spuren bei der Bevölkerung hinterlassen. Hunger und Armut sind omnipräsent und verleiteten so manchen dazu, auch mal vom Pfad der Tugend abzukommen und in eine andere Welt einzutauchen. Eine Welt, in der man sich ein wenig Liebe und Obdach erhoffte. Und genau das riss auch einige der mindestens 24 Jungs und junge Männer in den Tod, denn sie fielen dem dem sogenannten „Werwolf von Hannover“ zum Opfer. Akribisch und mit viel Beharrlichkeit versucht der fiktive Ermittler Robert Lahnstein Haarmann auf die Spur zu kommen. Sogar in den eigenen Reihen stößt er dabei nicht immer auf Gegenliebe. Doch er gibt nicht auf und bringt den Schlächter schließlich zu Fall und damit auf’s Schafott. Von 1918 bis 1924 trieb Haarmann sein Unwesen in Hannover. Sieben lange Jahre verbreitete er Angst und Schrecken bis er endlich geschnappt wurde und die Stadt wieder aufatmen konnte …

Für die Aufklärung gebraucht der Autor einen eher trockenen Schreibstil, der mich aber faszinierte und an manchen Stellen regelrecht zum Gruseln brachte. Als einziges Manko möchte ich die fehlenden Anführungszeichen in der direkten Rede anbringen, doch die rechtfertigen für mich keinen Sterneabzug. Von mir gibt es volle fünf von fünf Sternen und einen Dank an den Autor für spannende und schaudervolle Lesestunden!