Rezension

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In Nebenschauplätzen verirrt

Liebesleuchten am Bodensee - Johanna Nellon

Liebesleuchten am Bodensee
von Johanna Nellon

Bewertet mit 1 Sternen

Mann trifft Frau. Mann verliebt sich in Frau. Frau verliebt sich in Mann. Die Liebesgeschichte zwischen Richard Meiningen und Bettina könnte so einfach sein. Doch Richard ist auch unter dem Namen Rick Meinhard bekannt und der ist ein bekannter Schauspieler, der von allen Frauen der Welt angehimmelt wird. Nur Bettina scheint die einzige Frau auf der Welt zu sein, die Richard nicht erkennt. Erst als Vanessa, Ricks Exfreundin auftaucht, fliegt die wahre Identität ihres Liebsten auf.

Mann trifft Frau. Mann verliebt sich in Frau. Frau verliebt sich in Mann. Die Liebesgeschichte zwischen Richard Meiningen und Bettina könnte so einfach sein. Doch Richard ist auch unter dem Namen Rick Meinhard bekannt und der ist ein bekannter Schauspieler, der von allen Frauen der Welt angehimmelt wird. Nur Bettina scheint die einzige Frau auf der Welt zu sein, die Richard nicht erkennt. Erst als Vanessa, Ricks Exfreundin auftaucht, fliegt die wahre Identität ihres Liebsten auf.

Nun könnte man meinen, dass dies der Anfang einer typischen Dreiecksgeschichte ist, die schließlich ihr Ende in der Zweierbeziehung von Rick und Bettina findet. Doch leider war es der Autorin Johanna Nellon nicht genug uns diese Geschichte zu erzählen, auch wenn Cover und Klappentext dies der geneigten Leserin vermitteln wollen. Bereits nach einem Viertel des Romans „Liebesleuchten am Bodensee“ hat Bettina ihrem Galan das Versteckspiel verziehen und die Leserin fragt sich, was es noch zu berichten gibt. Doch Johanna Nellon bleibt einfallsreich. Urplötzlich tun sich in der Geschichte Nebenstränge auf, die keinen wirklichen Zusammenhang mit dem Hauptplot liefern. Charaktere, die für die eigentliche Geschichte völlig unwichtig sind, erleiden Tragödien und Schicksalsschläge ohne dass ersichtlich wird, wie sie die eigentliche Geschichte voran treiben.
Die beiden vermeintlichen Hauptcharaktere sind schwer einzuordnen. Zum einen fühlt man von Anfang an Sympathie für beide, je weiter man in den Roman vordringt, lässt aber auch dieses Gefühl nach, wenn Richard auf seiner Auslandsreise einen unverständlichen Fehltritt begeht und Bettina so naiv ist, dass sie jedem Wort der Regenbogenpresse glauben schenkt. Auch die Nebencharaktere sind dünn gezeichnet und die Geschichte um Sabine und ihren windigen Sohn Markus hat in der eigentlichen Erzählung überhaupt keine Relevanz.
Johanna Nellon schafft es zumindest das Alpenpanorama des Dreiländerecks wortreich und eindrucksvoll zu beschreiben. Leider wirken diese Beschreibungen oft deplatziert und wahllos in die Erzählung eingestreut. „Liebesleuchten am Bodensee“ beschreibt zwar eine Liebesgeschichte, aber das Leuchten derselben vermisst man schmerzlich. Als sich Bettina die Landschaftsgärtnerin am Ende dazu entschließt aus Liebe zu Richard zur Winzerin umzuschulen habe ich laut aufgelacht, da man hier merkt wie dringend die Autorin das Ende des Buches herbeigewünscht hat. Als Leserin kann man dies durchaus nachempfinden.

Johanna Nellons Roman verliert sich in vielen kleinen Nebenschauplätzen, die die Autorin anscheinend unbedingt erzählen wollte aber im Zusammenhang keinen Sinn ergeben. Vielleicht hätte es der Autorin besser gestanden aus der einen Geschichte viele Kurzgeschichten zu machen, die so zumindest eine nette Urlaubslektüre ergeben hätten. Mich hat der Roman nicht überzeugt und einen Stern gibt es lediglich für die netten Umgebungsbeschreibungen.