Rezension

In welcher Realität leben wir?

Der Brief
von Carolin Hagebölling

Bewertet mit 4 Sternen

Marie lebt mit Johanna zusammen in Hamburg und ist glücklich.
Dann jedoch erhält sie einen merkwürdigen Brief. Die Adresse auf dem Umschlag ist eine Adresse in Paris. Aber es steht ihr Name drauf.
Als sie anfängt zu lesen, wird es noch merkwürdiger. Der Absender ist eine ihr bekannte Frau, mit der sie damals während der Schulzeit befreundet war, von der sie jedoch schon länger nichts mehr gehört hat. Und : die Absende-Adresse ist ebenfalls eine andere als die Adresse, unter der diese Frau jetzt lebt. Marie beschließt, dem Geheimnis auf die Spur zu gehen, denn es bleibt nicht bei dem einen Brief.... Und irgendwie übt diese Geschichte einen Reiz auf sie aus, macht ihr aber auch Angst.  Doch was wird passieren, wenn Marie der Sache auf den Grund geht?

Das Buch ist in drei Hauptteile unterteilt. Die Schreibweise der Autorin hat mir gefallen, hat meine Neugier geweckt und mich miträtseln lassen. Das Buch und der Stil haben mich gleich gefangen genommen und ich fand die Lektüre sehr kurzweilig und die Zeit verging schnell.

Diese Geschichte von Carolin Hagebölling hat mir eigentlich ganz gut gefallen. Gleich von Beginn an konnte ich mich gut in die Geschichte einfinden und war am mitfiebern und überlegen, was die Briefe zu bedeuten haben und wer möglicherweise dahinter stecken könnte.

Mir allen meinen Überlegungen bin ich aber letztendlich nicht darauf gekommen, dass die Geschichte so verlaufen könnte, wie sie hinterher endet. Der Schluss hat mich regelrecht kalt erwischt. Ihn fand ich auch etwas gewöhnungsbedürftig bzw. hat er mir den Roman ein kleines bisschen verlitten. Denn das Ende hat mir überhaupt nicht gefallen. Andererseits muss ich aber auch dazu sagen, dass ich nicht weiß, wie die Geschichte sonst hätte enden können oder sollen. Denn durch die ganzen mysteriösen Gegebenheiten musste eigentlich schon ein Ende wie dieses her... Von daher ist es wahrscheinlich doch gut getroffen. Zwiespältig und unbefriedigt lässt es mich trotzdem zurück, ist aber letztendlich doch irgendwie gut gelöst.

Einzig fand ich etwas unglaubwürdig, dass alle Personen, denen Marie davon erzählt hat, die Umstände, Erzählungen etc. ihrer Geschichte so bereitwillig hingenommen und geglaubt haben. Ich weiß nicht, ob ich so loyal und fair hätte sein können, wenn mir jemand so eine Geschichte erzählt hätte...

Alles in allem aber eine ziemlich interessante und gut gemachte Story!