Rezension

Infizierend

Infiziert (Bd.1) - Teri Terry

Infiziert (Bd.1)
von Teri Terry

Bewertet mit 4 Sternen

Nach der Gelöscht-Trilogie und einigen Einzelbänden wie beispielsweise Book of Lies hat Teri Terry nun ein neues Buch geschrieben: Infiziert. Den Auftakt zu ihrer neuen Trilogie habe ich euch bereits vor einigen Tagen auf Zeilenliebes_Bilderzeilen gezeigt. Wer von euch liest Infiziert gerade oder hat es auf seiner Wunschliste stehen?

Allgemeines:

Inifiziert erscheint heute, am 01.07.2017, als gebundenes Buch beim Coppenrath Verlag. 480 spannend gestaltete Seiten und vom Verlag eine Buchempfehlung ab 14 Jahren. Ich würde das Lesealter sogar tatsächlich ein wenig höher ansetzen, da das Buch für so junge Leser doch sehr schockierend und zu brutal sein kann.

Auf dem Cover können wir ein Mädchen sehen, dessen Gesicht zum größten Teil von weißen, scherenschnittartigen Händen verdeckt wird. Ihre Augen strahlen blau und stehen in einem Kontrast zu der roten Schrift. Teri Terrys Büchern ist es anscheinend fast allen (Ausnahme: Mindgames) gemeinsam, ein echtes weibliches Gesicht auf dem Cover zu haben. Ist euch das auch schon aufgefallen?

Inhalt:

„Unaufhaltsam schleicht sich der Tod von Haus zu Haus, von Stadt zu Stadt und selbst wenn er dich verschont, wirst du nie wieder sein, wie zuvor. Shay ist schockiert, als sie die 12-jährige Callie auf einer Vermisstenanzeige wiedererkennt. Vor über einem Jahr ist sie dem Mädchen begegnet und dabei offenbar Zeugin einer Entführung geworden. Zusammen mit Callies Halbbruder Kai macht sie sich auf die Suche – nicht ahnend, welche Katastrophe bereits auf das ganze Land zurollt. Denn Callie wurde nicht nur entführt, sondern als Forschungsobjekt missbraucht. Und der Erreger, mit dem das Mädchen infiziert wurde, breitet sich nun in Großbritannien aus. Als auch Shay plötzlich Symptome der tödlichen Krankheit zeigt, beginnt für sie und Kai ein Wettlauf gegen die Zeit … “ (Quelle: Coppenrath)

Meine Meinung:

Infiziert ist ein schockierendes Buch. Eigentlich stellt es meinen personifizierten Albtraum dar. Ich träume manchmal von Endzeitszenarien, sehr wahrscheinlich dadurch befördert, dass ich mein Leben lang lese und schon sehr lange auch Dystopien dabei eine Rolle spielen. Vermutlich aber auch durch den Übergang von Justin Cronin, der mich in dieser Hinsicht nachhaltig geprägt hat.  Und das bildet für mich auch gleichzeitig den größten Kritikpunkt an Infiziert, den ich persönlich sehr bedaure: Es ähnelt dem Übergang sehr.

Ohne euch Dinge zu verraten, die nicht im Klappentext stehen, kann ich sagen: Bei Justin Cronin wurde ebenfalls ein kleines Mädchen entführt, es wurden ebenfalls Experimente an ihr durchgeführt und der Erreger ist ebenfalls an die Umwelt gelangt, woraufhin er schreckliche Szenarien ausgelöst hat. Zum Glück geht im Anschluss daran die Handlung der Bücher auseinander. Wobei ich mir noch nicht sicher bin, wie sich die Trilogie von Teri Terry weiterentwickelt. Mit Sicherheit sagen, dass Infiziert nur der Grundidee des Übergangs entspricht, kann ich erst, wenn ich den zweiten Band gelesen habe.

Nichtsdestotrotz und vielleicht auch gerade wegen dieser Ähnlichkeit konnte mich Infiziert fesseln. Ich musste es natürlich lesen, Träume hin oder her. Teri Terry ist eine Autorin, deren Bücher ich einfach lese. Jedes von ihnen übt eine andere Art der Faszination auf mich aus.

Das Gefühl, so ein Buch schon mal gelesen zu haben, wurde während der fortschreitenden Handlung durch Terrys einnehmenden Erzählstil überdeckt. Sie erzählt die Geschichte um die Protagonisten Callie, Shay und Kai wie gewohnt bildhaft und authentisch. Ein Weglegen des Buches war durch die aufeinanderfolgenden wechselnden Perspektiven kaum möglich. Da die einzelnen Abschnitte, die aus Shays oder Callies Sicht erzählt werden, sehr kurz sind, erzeugt jeder für sich mehr und mehr Spannung. Man will stets wissen, wie es bei der jeweils anderen starken Protagonistin weitergehen wird. Vor jedem der kurzen Kapitel befinden sich wie Scrabble-Buchstaben gestaltete Abbildungen. Besonders im Prolog war das erstmal ein Hingucker, den ich so nicht erwartet hatte.

Fazit:

Infiziert ist fesselnd und macht Lust auf mehr. Es erinnert mich an vielen Stellen und vor allem in seiner Grundidee an den Übergang von Justin Cronin. Aus diesem Grund kann ich Infiziert nur 4 von 5 Herzen gebe und hoffe, dass der zweite Band der Reihe in eine andere Richtung führen wird.