Rezension

informativ und spannend, trotz ein paar Längen

Der Palast der Meere - Band 5 - Rebecca Gablé

Der Palast der Meere - Band 5
von Rebecca Gablé

Bewertet mit 3.5 Sternen

Inhalt:
England 1560. Eigentlich soll der 15-jährige Isaac sich auf seine Rolle als zukünftiger Lord Waringham vorbereiten, doch nichts reizt den abenteuerlustigen Jungen weniger. 
Kurzerhand schleicht er sich als blinder Passagier auf ein Schiff, nicht ahnend, dass der skrupellose Freibeuter John Hawkins dessen Kapitän ist. Das Ziel der Reise ist Teneriffa, wo Isaac kurzerhand für mehrere Jahre in die Sklaverei verkauft wird und auf den Zuckerrohrfeldern schuften muss. 
In England ist Isaacs Schwester Eleonor derweil eine wichtige Vertraute der Königin Elisabeth I. Als ihr "Auge" ist sie stets mitten im politischen Geschehen um die Königin. 

Meine Meinung:
Ich habe die ersten vier Bände um die Familie Waringham mit Begeisterung gelesen und war sehr gespannt auf die Fortsetzung. 
Auf fast 1000 Seiten wird über die Regierungszeit von Elisabeth I der Jahre 1560-1588 erzählt, darin eingebettete die Geschichte der Familie Waringham. 
Da es in diesem Roman mit Isaac und Eleonor zwei gleichwertige Protagonisten gibt, ist der Leser hautnah bei den wichtigsten historischen Ereignissen dieser Epoche dabei. 
Mit Isaac erlebt man die von der Königin gebilligte Freibeuterei und den beginnenden Sklavenhandel mit der neuen Welt sowie die Kämpfe der spanischen Armada, wohingegen Eleonor als Spionin der Königin Einblicke in das Leben und die Intrigen bei Hofe gewährt. Vor allem Königin Elisabeths Konkurrentin Maria Stuart nimmt hier natürlich eine große Rolle ein. 
Rund um die historischen Fakten hat Rebecca Gablé gekonnt warmherzig die Episoden um die Waringhams "gebastelt". Es wird wieder geliebt und gelitten, Abenteuer erlebt, Abschied genommen und sich wiedergefunden. 
Der einzige Kritikpunkt, den ich habe, sind die häufigen Orts- und Zeitsprünge, die durch zwei Hauptfiguren und den langen Zeitrahmen von fast 30 Jahren aber wahrscheinlich unvermeidbar entstehen. 
Manchmal fehlte mir dadurch etwas der rote Faden vor allem in der Geschichte der Familie Waringham und es ergab sich zudem die ein oder andere Länge.
Trotzdem habe ich das Buch gerne und mit Genuss gelesen, auch wenn es nicht mein Lieblingsband der Serie geworden ist. 
Erwähnen möchte ich noch die hochwertige und schöne Gestaltung des Buches, die mich sehr angesprochen hat.