Rezension

Informative, bewegende Afrika-Reise in den 1970er Jahren

Der Sandmaler
von Henning Mankell

Bewertet mit 4 Sternen

Elisabeth und Stefan sind gerade dabei erwachsen zu werden. Die Schule ist beendet, Stefan kann problemlos bei seinem Vater arbeiten, der recht wohlhabend ist. Elisabeth hingegen weiß noch gar nicht, was sie eigentlich will. Beide kennen sich, hatten mal was "Lockeres" miteinander und begegnen sich zufällig auf ihrem Flug in einen Afrika-Urlaub.

Mankell erzählt mal über sie, mal über ihn... und wie sie jeweils ihren Afrika-Urlaub wahrnehmen, was sie erwarten und wie sie den Urlaub zu großen Teilen miteinander erleben. Er schreibt es wie eine Art "Bericht", der zwar einerseits flüssig weggelesen werden kann, mir aber im Ganzen etwas zu nüchtern ist und dadurch nicht ganz bis ins Herz getroffen hat. Dafür gibt es einen Stern Abzug.

So unterschiedlich die beiden jungen Leute sind, so verschieden sind die Eindrücke und die Verarbeitung derer. Für den Leser wird innerhalb recht weniger Seiten ein sehr umfassendes Bild vom Reiseziel Afrika der 1970er Jahre gezeichnet. Die Schönheit wird gezeigt, aber insbesondere die grausamen Zustände für die Einheimischen als Folge der Kolonialherrschaft.

Fazit: Eine schöne, informative, bewegende und sehr mitreißende Geschichte, die mir aber insgesamt ein bisschen zu nüchtern/trocken im Erzählstil ist und daher nicht die volle Punktzahl erreicht hat. Trotzdem kann ich das Buch sehr empfehlen. Es liest sich leicht und flüssig und hat eine wichtige, nach wie vor aktuelle Botschaft!