Rezension

Inhaltlich und charakterlich besser als der Vorgängerband

These Broken Stars. Jubilee und Flynn - Amie Kaufman, Meagan Spooner

These Broken Stars. Jubilee und Flynn
von Amie Kaufman Meagan Spooner

Bewertet mit 5 Sternen

Inhalt:
Jubilee und Flynn hätten einander nie begegnen sollen. In einem Krieg, der schon seit Generationen andauert, stehen sie auf verschiedenen Seiten. Denn Lee ist Kommandantin der Armee-Einheit, die die Rebellen auf dem Planeten Avon bekämpfen soll, Flynn deren Anführer. Als er sich ins Militärlager einschleicht, wird er von Lee gestellt. Sein einziger Ausweg ist, sie gefangen zu nehmen. Doch dann fordern die anderen Rebellen ihren Tod und Flynn trifft eine Entscheidung, die ihrer beider Leben für immer verändern wird.
Quelle: Carlsen

Cover:
Ich finde dieses Cover wieder sehr gelungen. Wie auch beim Vorgänger gefällt mir die Gestaltung sehr und auch die Ausarbeitung unter dem Schutzumschlag ist ein wahrer Hingucker. 

Meine Meinung:
Nachdem Band 1 zu meinen absoluten Jahreshighlights gehört, war ich natürlich sehr gespannt auf die Fortsetzung.
Dieser Teil spielt auf dem Planeten Avon, auf dem die Terraformierung viel zu langsam abläuft. Die Bewohner leben im Schlamm, die Signale in die Außenwelt sind schlecht, das Wasser schmeck sumpfig und Sterne sieht man nie. 
Das Unternehmen TerraDyn hat die Terraformierung im Auge. Man arbeitet entweder für sie, ist beim Militär oder hat sich den Rebellen angeschlossen.
Während Flynn zu den Rebellen gehört und für Unabhängigkeit und Freiheit kämpft, gehört Jubilee zum Militär und lebt auf einer Basis, die in einer der Städte auf Avon errichtet wurde. Das Militär hält die Rebellen in Schach und einen wirklichen Waffenstillstand zwischen beiden Parteien gibt es leider nicht.
So kommt es auch, dass Flynn Jubilee entführt, um sie für seine Pläne zu nutzen.
Flynn als Rebell hat mir sehr gut gefallen, da er eben nicht dem typischen Rebellenbild entspricht. Er hat Köpfchen und macht sich Gedanken zu seinen Plänen und ist sich der Konsequenzen bewusst. Außerdem geht es ihm nicht um das bloße Kämpfen und Rache üben, sondern er möchte wirklich eine Besserung der Gesamtlage erreichen.
Am Anfang erschien er mir doch sehr verweichlicht, doch mit dem Verlauf der Geschichte muss ich sagen, dass Flynn stärker ist als gedacht und einiges auf dem Kasten hat.
Jubilee mochte ich auch sehr gerne. Charakterlich ist sie nämlich ziemlich facettenreich. Nach außen hin gibt sie sich stets als die von allen gefürchtete Captain Lee Chase, während sie versucht die wirkliche Jubilee in Schach zu halten. Während sie von allen Soldaten als Mensch ohne Seele betitelt wird, habe ich allerdings schnell erkannt, dass Jubilee Dinge nur gut verbergen kann.
Ihre Entwicklung innerhalb der Geschichte hat mir außerordentlich gut gefallen. Dabei geht es mir nicht nur darum, dass Lee eigentlich doch eine Seele besitzt, sondern auch um ihre Einstellung zu gewissen Dingen. Auch ihr Handeln und die Denkweise ändert sich in eine meiner Meinung nach positive Richtung, sodass Jubilee plötzlich Sachen macht, die sie sich selbst niemals zugetraut hätte.
Ebenso wie im ersten Teil entwickelt sich auch hier die Romanze nur sehr langsam und steht eher im Hintergrund. Ohne große Gefühle und Emotionen plätschert sie dahin und untermalt die oft zwiespältigen Situationen zwischen Lee und Flynn. 
Im Gegensatz zum Vorgängerband finde ich es hier ein wenig schade das die Liebesgeschichte so unemotional ist und kurz gehalten wird, denn für mein Empfinden ist die Situation der Protagonisten heikler und gefährlicher, sodass ich mir mehr Emotionen und Feuer gewünscht hätte.
Der Verlauf der Geschichte hat mir sehr gefallen. Das Setting mit Avon als Planeten ist sehr gelungen und unterscheidet sich sehr vom Vorgängerband.
Während wir es mit den Konflikten zwischen den Rebellen und dem Militär zu tun haben, rückt nach und nach auch LaRoux Industries wieder ins Visier des Lesers. Schnell nimmt die Story daher Fahrt auf und entwickelt einige, spannenden Handlungsstränge, die alle miteinander verknüpft sind.
Ich war daher ziemlich froh, dass sich die Story auf Avon nicht nur um Machtkämpfe der Rebellen und des Militärs dreht. Es gibt zudem noch einige Wendungen und Entwicklungen mit denen ich nicht gerechnet habe, die aber durchaus logisch und für den Handlungsverlauf förderlich waren.
Auch in diesem Band tauchen wieder die Stimmen bzw. Wesen auf, mit denen schon Lilac und Tarver in Teil 1 konfrontiert wurden. Allerdings ist der Handlungsablauf in dieser Szene nahezu identisch, was ich ziemlich schade und ein wenig einfallslos fand. 
Leider habe ich auch wieder keine Informationen zu diesen Wesen erhalten, sodass ich sie weder einschätzen kann, noch den Sinn hinter diesem Handlungsstrang verstehe. Das finde ich natürlich nicht so gelungen und hoffe daher sehr, dass Band 3 da ein wenig Aufarbeitungsarbeit leisten wird.
Besonders loben muss ich aber die durchgehende Spannung innerhalb der Geschichte. Es ist durchweg interessant und fesselnd und wird an keiner Stelle langweilig.
Besonders gefreut habe ich mich natürlich über die Szenen, in denen sich Lilac und Tarver mit ins Geschehen mischen.
Ich war nämlich nach dem Ende des letzten Buches sehr gespannt, wie es für die beiden weitergeht und wie sie sich nun in dieses Buch einbinden lassen.
Genaue Informationen erhält man leider nicht, aber man kann sich so ziemlich alles zusammenreimen und hat nun einen Einblick in ihr Leben erhalten. Und auch wenn die beiden erst ziemlich zum Schluss auftauchen, spielen sie für die ganze Geschichte doch eine Art Schlüsselrolle, die sich bestimmt auch noch in den dritten Teil einbeziehen wird. 
An Tarver musste ich mich erst etwas gewöhnen. Irgendwie hatte ich ihn als jungen, lässigen Typen in Erinnerung und konnte mich daher an die Vorstellung, Tarver als Vorgesetzten, nur schwer gewöhnen.

Das Ende des Buches passte meiner Meinung nach perfekt zur Geschichte. Ich kann allerdings nicht genau einschätzen inwiefern es ich positiv oder vielleicht negativ auf den nächsten Teil auswirken wird. Daher bin ich sehr gespannt auf den 3. Teil. 

Bewertung:
Eine gelungene Fortsetzung, die mir inhaltlich und charakterlich besser gefallen hat, als der Vorgängerband. Trotz eines kleinen Kritikpunktes bin ich auch von diesem Band wieder total begeistert und vergebe daher gerne volle Punktzahl.