Rezension

Inhaltlich wie charakterlich oberflächlich, dafür mit Verwendung rassistischer Begriffe

Sweet Valentine / Eine Freundschaft gefüllt mit Liebe -

Sweet Valentine / Eine Freundschaft gefüllt mit Liebe
von Heidi Troi

Bewertet mit 1 Sternen

Ich finde es sehr gut, dass es eine queere Story in der Reihe gibt, bin von der Umsetzung allerdings extrem enttäuscht.

Obwohl sich das Buch schnell liest, hatte ich die ganze Zeit das Gefühl, etwas sehr Oberflächliches vor mir zu haben. Über Jamie und Jenna erfahren wir eigentlich kaum etwas, außer dass die eine die andere unerwidert liebt und die andere einen hohen "Männerverschleiß" hat. Und genau diese beiden Punkte werden wieder und wieder aufgegriffen. Da fand ich manche Nebenfiguren interessanter und vielschichtiger. Der Handlungsaufbau kommt mir auch unglaubwürdig vor, ebenso fehlte mir die Spannung zwischen den beiden.

Ich hätte 2 Sterne gegeben, ziehe jedoch einen weiteren ab, da die rassistische Fremdbezeichnung für amerikanische Urweinwohner*innen wiederholt (!) verwendet wird. Die Handlung um die Wanderausstellung im Heimatmuseum erweckt den Anschein bzw. scheint den Anspruch zu haben, respektvoll mit der Kolonialgeschichte umgehen zu wollen. Da passt die Verwendung des I-Wortes schon dreimal nicht, aber auch abgesehen davon gibt es mittlerweile genügend frei verfügbares Wissen um dieses abwertende Wort. Auch Kolonialverbrechen werden maximal angedeutet, stattdessen ist von "Konflikten" zwischen Natives und "Einwandern" die Rede.

Für so etwas habe ich überhaupt kein Verständnis und es hat mir das Leseerleben weiter getrübt. Gar kein Buch für mich.