Rezension

Innere Zerrissenheit

Dornenherz - Jutta Wilke

Dornenherz
von Jutta Wilke

Der Buchumschlag von „Dornenherz“ zieht sofort alle Blicke auf sich.

Ein wundervoller Schutzumschlagen, auf dem zwei „Rosenengel“ abgebildet sind.

Nicht nur aus diesem Grund, sondern auch wegen dem interessanten Klappentext wollte ich das Buch von Jutta Wilke unbedingt lesen.

Erwartet habe ich anfangs etwas Fantasy mäßiges, doch da lag ich ganz falschen, denn auf mich wartete die traurige Geschichte von Anna.

Anna verlor vor einem Jahr ihre Schwester Ruth, bei einem Autounfall, und somit auch sich. Sie versuchte immer mehr, so zu sein wie Ruth und die wahre Anna verschwand fast völlig von der Bildfläche.

Doch eines Tages trifft sie auf einem alten Friedhof auf Phil, als sie in sein Rosenbeet tritt.

Dies ist der Anfang einer tragischen Liebesgeschichte.

Phil kannte Ruth nicht und sieht deshalb nur Anna, die echte Anna. Wird er es schaffen, sie zurück zu holen?

 

Doch diese kurze Zusammenfassung ist nicht die einige Handlung, denn da gibt es auch noch Johanna. Sie lebte im 19. Jahrhundert und musste ebenso wie Anna Entscheidungen bezüglich ihrer wahren Liebe treffen.

Nach jedem „Anna-Kapitel“ kommt also ein „Johanna-Kapitel“ an die Reihe. So erfährt man über beide Schicksale etwas.

 

Diese Mischung gefällt mir sehr gut und die Autorin hat die Idee sehr gut umgesetzt.

Ihr Schreibstil ist für ein Jugendbuch wunderbar geeignet. Klar, aber trotzdem romantisch.

 

Die Handlung des Buches gefällt mir ebenfalls gut, auch wenn ich mir am Schluss etwas mehr Überraschung und weniger Vorraussehbarkeit gewünscht hätte.

Ein großes Kompliment geht an die Autorin. Sie hat die Zerrissenheit der Personen sehr gut rüber gebracht und der Leser leidet doch etwas mit ihnen.

 

Beide Hauptcharakter, Anna und Johanna, scheinen ähnliches zu erleben, denn nicht nur ihr Name hat Gemeinsamkeit, sondern auch der Lebensweg.

Anna selbst konnte vor meinen Augen leider nicht so recht Gestalt annehmen, Johanna dafür aber umso mehr.

Dann wären da noch Phil, Annas große Liebe und Philipp, Johannas große Liebe. Die beiden sind mir auf Anhieb sympathisch, obwohl sie in gewisser Weise „perfekt“ sind.

Die Eltern von Johanna habe ich gegen Ende des Buches auch in mein Herz geschlossen. Sie haben richtig gehandelt.

Über die Charakter lässt sich also sagen, dass sie nicht völlig neu, aber doch in Ordnung sind.

 

„Dornenherz – Jedem Ende wohnt ein Anfang inne“ von Jutta Wilke ist ein Jugendbuch, das äußerlich für jedes Bücherregal ein Goldschatz ist. Innerlich ist es sehr gefühlvoll, aber etwas vorhersehbar.

Für Liebesgeschichten- und Taschentuchliebhaber genau das richtige.