Rezension

Insgesamt ein gelungener Abschluss und das Ende ist mutig

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung - Veronica Roth

Die Bestimmung - Letzte Entscheidung
von Veronica Roth

Inhalt

Tris und Four erfahren, dass ihr ganzes Leben eine Lüge war. Hinter dem Zaun gibt es Menschen. Also sind sie nicht die letzten Menschen auf der Welt. Die Fraktionen haben sich aufgelöst und schnell wird ihnen klar, dass sie wissen müssen, was genau sich hinter dem Zaun verbirgt. Als sie die ganze Wahrheit erfahren, werden sie tief erschüttert. Die Wahrheit wird sie für immer verändern.

Meine Meinung

Als großer Fan der Reihe, war ich natürlich sehr gespannt auf den dritten und letzten Band dieser Dystopie. Im Vorfeld habe ich schon sehr viel negatives von diesem Abschlussband gehört und hatte fast Angst ihn zu lesen, da ich eigentlich große Erwartungen daran hatte. Doch jetzt da ich fertig bin, muss ich sagen, dass er besser ist, als ich nach den negativen Meinungen gedacht hätte und mir insgesamt gut gefallen hat.

Das Buch beginnt nach den Ereignissen des zweiten Bandes und Tris, Christina und Cara sind eingesperrt, das Fraktionssystem ist zerbrochen. Erst später entscheidet sich, was mit Tris und den anderen geschieht und dann erfahren sie von den Getreuen, einer Gruppe, die das Fraktionssystem erhalten möchte. Der Einstieg ist sehr seicht und es passiert ziemlich lange, ziemlich wenig.
Ich hätte erwartet, dass Tris, Four und die anderen schneller ihre Heimat verlassen und der Wahrheit auf den Grund gehen. Doch bis das passiert dauert es etwas und auch danach passiert erst nicht viel.

Die Auflösung hinter allem gefällt mir total gut und hat mich überrascht, es hätte nur etwas mehr passieren dürfen. Einige überraschende Ereignisse konnten mich dennoch ans Buch fesseln. Dafür überschlagen sich gegen Ende des Buches die Ereignisse und es passiert viel in wenig Zeit. An manchen Stellen hätte ich mir da gewünscht, dass sich Veronica Roth etwas mehr Zeit nimmt, dennoch finde ich das vielfach umstrittene Ende (das ich hier nicht offenbaren werde, da ich ohne Spoiler schreibe) gelungen. Es ist hart und mutig von der Autorin, aber konsequent und es passt zu der Gesamtgeschichte, auch wenn es viele Diskussionen aufwerfen kann.

Der Plot wird komplett abwechselnd aus der Ich-Perspektive von Four (der mittlerweile Tobias genannt wird) und Tris geschildert. Beide Protagonisten mag ich sehr gerne, obwohl mir Four sonst besser gefallen hat. Hier trifft er einige Entscheidungen, die ich nicht nachvollziehen konnte und benimmt sich so anders, als in den Vorbänden, wo er unnahbar und stark war.
Tris ist gewohnt mutig und versucht immer das Richtige zu tun, auch wenn sie dafür Leute vor den Kopf stoßen muss.
Alle anderen Protagonisten sind gut ausgearbeitet und bieten gute Unterhalung.

Der Schreibstil von Veronica Roth ist gewohnt fesselnd und dabei leicht und locker zu lesen, sodass auch die eher langweiligen Passagen schnell und unkompliziert zu lesen sind. Schonungslos beschreibt sie Kampfszenen oder wenn jemand stirbt, bleibt dabei manchmal distanziert und kalt, kann aber auch hochemotional schreiben, sodass man mit den Protagonisten mitfiebert.

Alles in allem hat mir dieser Abschlussband trotz meiner Kritik gut gefallen und ich hoffe, dass es noch weitere Werke von Veronica Roth geben wird.

Fazit

Über das Ende dieser Trilogie kann man sich gewiss streiten. Mir gefällt die Auflösung und trotz einiger Kritikpunkte vergebe ich knappe 4 Punkte, da es mir insgesamt überraschend gut gefallen hat. Ich finde es bewundernswert wie Veronica Roth das Buch beendet hat, weil die meisten Autoren sich so ein Ende gerade im Jugendbuchbereich wohl nicht trauen würden.