Rezension

Insgesamt gelungener Krimi

Bretonische Spezialitäten - Jean-Luc Bannalec

Bretonische Spezialitäten
von Jean-Luc Bannalec

Kommissar Dupin fährt zu einer Fortbildung nach Saint-Malo. Am ersten Tag geht er in der Pause in die örtliche Markthalle. Dort wird er Zeuge eines Mordes: Eine Frau ersticht eine andere und flieht. Dupin nimmt die Verfolgung auf. Klar, dass an eine Fortsetzung des Seminars nicht zu denken ist, schließlich gibt es einen Fall aufzuklären ...

"Bretonische Spezialitäten" ist der neunte Fall für Kommissar Dupin. Da die Bände in sich abgeschlossen sind, muss man die Vorgänger nicht unbedingt kennen.

In diesem Band erlebt man Dupin von einer ganz anderen Seite: Er ermittelt in Saint-Malo statt in seiner Heimat Concarneau. Außerdem ist er diesmal kein Einzelkämpfer, sondern hat zwei gleichberechtigte Kommissare an seiner Seite. Nolwenn und die restliche Mannschaft aus Concarneau spielen nur eine untergeordnete Rolle.

Da es für den Mord zahlreiche Zeugen gibt, ist die Mörderin von Anfang an bekannt. Trotzdem entwickelt sich der Fall unvorhersehbar. Es gilt, das Motiv aufzudecken. Außerdem geschehen weitere Verbrechen im Umfeld der Täterin, während diese bereits in Untersuchungshaft sitzt. Übermäßig spannende Szenen fehlen. Es ist eher ein Krimi zum Miträtseln, wie alles zusammenhängt. Am Ende kommt Dupin zu einer schlüssigen Auflösung.

Neben der Krimihandlung gibt es Informationen zu Saint-Malo und Umgebung. Diese bildhaften Beschreibungen haben mir gut gefallen und in mir den Wunsch geweckt, einmal dorthin zu fahren. Anders als in manchen der Vorgängerbände fand ich das Verhältnis zwischen Ermittlungen und Beschreibungen diesmal ausgewogen.

Fazit: Ein insgesamt gelungener Krimi mit schlüssiger Auflösung, ohne große Spannung, dafür aber mit atmosphärischen Beschreibungen von Saint-Malo und Umgebung, vier Sterne.