Rezension

intelligent und emanzipiert

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem. - Camilla Läckberg

Golden Cage. Trau ihm nicht. Trau niemandem.
von Camilla Läckberg

Bewertet mit 4 Sternen

Faye ist eine glücklich verheiratete Frau, deren Mann ein sehr erfolgreiches Unternehmen führt und deren Ehe mit der Geburt ihrer gemeinsamen Tochter Julienne gekrönt wurde. Doch der Schein trügt. Jack scheint nur noch für die Firma zu leben und alle Bemühungen von Fayes Seite, ein wenig Aufmerksamkeit von ihm zu bekommen, verlaufen im Sand. Eines Tages erwischt sie ihn mit einer anderen in ihrem Schlafzimmer und wird kurzerhand vor die Tür gesetzt. Nun ist sie absolut mittellos und allein. All ihre Träume und Ziele sind dahin.

Aber ihre enorme Wut verleiht ihr Flügel. Und so erarbeitet sie sich einen absolut vernichtenden Rauchefeldzug gegen Jack und seiner Neuen.

 

"Golden Cage" befasst sich mit dem Leben reicher Frauen, die von ihren Männern als Vorzeigepüppchen präsentiert werden und zu funktionieren haben. Sie sind eingesperrt in diesem Leben und haben nicht wirklich eine eigene Meinung zu haben. Ihre Verdienste stehen weit hinter dem Licht des Erfolges ihrer Männer und nach einer Trennung gehen sie meist leer aus. Sie werden ausrangiert wie alte Züge und gegen junges Blut ersetzt. Camilla Läckberg verleiht in diesem Roman all diesen Frauen den Mut sich selbst zu gestalten und aus dem Schatten ihrer Männer herauszutreten, den goldenen Käfig zu verlassen.

 

Das Buch ist in drei Zeitebenen aufgeteilt. Den Rahmen bildet die Gegenwart, in der Faye Gespräche mit einer Polizistin führt. Die erste Unterebene bildet die Zeit ihrer Kindheit. Hier werden die dramatischen Geschehnisse in ihrem Elternhaus dargelegt. In der zweiten Unterebene wird die Zeit vom Umzug nach Stockholm bis hin zur Gegenwart geschildert. Hier geht es hauptsächlich um ihre und Jacks Geschichte.

Die einzelnen Abschnitte haben eine angenehme Länge und der Schreibstil ist einfach und flüssig. Die Spannungskurve baut sich recht langsam auf, aber steigt zum Ende hin extrem an. Gerade das Rahmengeschehen hält die Neugier aufrecht.

Die Figur der Faye wirft öfters Skepsis auf. Verhält sie sich doch recht eigenartig. Und die Äußerungen, dass sie die Dunkelheit hinter sich gelassen hat und jetzt eine Andere sei, lässt einen vermuten, dass sie psychopathisch veranlagt sei. Ursachen für ihr Wesen werden im Laufe des Buches gut nachvollziehbar beschrieben. Schließlich hält man die Protagonisten für eine sehr intelligente und starke Persönlichkeit. Um Faye herum sind starke und schwache Frauen aufgestellt und somit wird jede gesellschaftliche Position dieser beleuchtet. Auch die Wirkung von erfolgreichen und reichen Männern wird glaubhaft realistisch dargestellt. Man erhält beim Lesen den vollen Einblick in das Leben der oberen Gesellschaftsschichten und ist geneigt den Kopf zu schütteln.

 

Dieses Buch spricht hauptsächlich die weibliche Leserschaft an und fordert zur Emanzipation auf. Es ist erfrischend und intelligent. Also ihr Lieben, Zeigt den Männern, was ne Harke ist!