Rezension

Intensive Liebesgeschichte, düsteres Setting und gebrochene Klischees...

Crave -

Crave
von Tracy Wolff

Bewertet mit 5 Sternen

Tracy Wolff hat einen wunderbaren, leichten, sarkastischen, aber auch emotional intensiven Schreibstil, der mich bereits ab Graces erster Begegnung mit Jaxon minehmn konnte. Sie spielt mit Klischees und Erwartungen, die dadurch entstehen, bevor sie dem Leser die Zunge herausstreckt und genau das Gegenteil macht. Kein böser Badboyvampir, der Macht hungrig ist und dann alles für die Eine aufgibt, kein dummes naives Mädchen, das sich vor der Ernährung ihres Liebsten ekelt und reiß aus nimmt, keine Liebe, die alles heilen kann...Genau das ist einer der Gründe, warum ich die Geschichte in Rekordzeit inhaliert habe. Andere Gründe sind das düstere Akademiesetting, die Gewissheit, das man absolut niemanden trauen kann, absolut niemanden, aber auch Macy, Grave Cousine und ihr Onkel sind Gründe. So herzliche "Menschen", die ihr zu jeder Zeit zur Seite stehen. Aber besonders habe ich den Sarkasmus geliebt, die intensiven, prickelnden, atemlosen, verführerischen Schlagabtausche zwischen Grace und Jaxon geliebt. Jaxon gehört definitiv zu meinen Bookboyfriends! Er ist grimmig, düster, brutal, schonungslos, intensiv. An ihm wird die ganze Klischeekiste auf den ersten Blick ausgepackt, aber wenn man tiefer blickt, den Blick nicht abwendet, dann wird deutlich, was und wer Jaxon wirklich ist. Die Erkenntnis möchte ich euch nicht vorwegnehmen, deswegen lasse ich es einfach so stehen. Auch Grace wirkt zerbrechlich, eventuell naiv, aber sie ist mutig, stark, sarkastisch, selbstlos, emotional und schenkt, ohne etwas zu verlangen. Sie verurteilt nicht, sondern bohrt tiefer, informiert sich, fragt. Sie verhält sich so authentisch, so wie man sich selbst auch verhalten würde. Sie ist innerlich zerbrochen, genauso wie Jaxon. Liebe heilt nicht alle Wunden, aber sie spendet Trost und Kraft. Diese Botschaft quillt aus jeder Zeile! Die Handlung ist spannend, geladen, spielt mit Schein und Sein, Intrigen, Vorurteilen, Misstrauen, aber sie beinhaltet auch Freundschaft, Liebe und so viel mehr. Besonders in der Mitte des Buches saß ich in meinem Bett, hatte einen Fangirl Moment nach dem anderen und wollte auf gar keinen Fall, dass es endet. Kein unnötiges Drama, kein Geh weg, ich könnte dich verletzen, kein Augen verdrehen. Das Ende ist passend zu der Geschichte kein Happy End, sondern endet mit einem gewaltigen Knall, der mir immer noch die Tränen in die Augen treibt. Dieses Buch ist alles andere als ein Twilight Abklatsch, eher das Gegenteil. Wenn es nicht deutlich geworden sein sollte, Jahreshighlight 5+/5 Sterne. Meine Gedanken kreisen immer noch um die beiden und am liebsten würde ich es direkt nochmal lesen.