Rezension

Interesante Geschichte aber mit depressiver Stimmung

Das Lied von Malonia - Catherine Banner

Das Lied von Malonia
von Catherine Banner

Bewertet mit 3 Sternen

Eines vorweg, ich finde das der Klappentext auf dem Buch nicht wirklich die Geschichte des Buches erzählt. Zumindest nicht die Hauptgeschichte. Man würde vermuten, dass es sich um eine Liebesgeschichte im Wesentlichen handelt. Dies ist aber nicht der Fall.

Die Fantasy Geschichte handelt in erste Linie um den 15jährigen Leonard North, der zusammen mit seinem 8 jährigen Bruder Stirling bei der Großmutter in dem Land Malonia lebt. Leo findet eines Tages ein Buch, welches nur aus leeren Seiten besteht. Doch irgendwann, fängt es an, sich scheinbar wie von selbst zu füllen. Das was Leo dort zu lesen bekommt, ist die Geschichte von Prinz Cassius, der einer Legende nach, in der Parallelwelt England verbannt worden ist. Doch nicht nur das. Leo hat schnell den Verdacht, dass ein weiterer Teil im Buch, das Leben seines als tot erklärten Onkels, Magier Aldebaran, erzählt. Leo und sein Bruder sind fasziniert von der Idee sowohl ihr Onkel als auch der Prinz könnten wirklich noch am Leben sein und Malonia aus den Fängen des Diktators Lucien befreien. Doch das Land ist geschüttelt von Kriegen, Armut und Krankheit und das Schicksal verschont auch Leo´s Bruder Stirling nicht.

Das Buch lässt mich im Nachinein etwas ratlos zurück und ich weiss nicht wirklich was ich davon halten soll.Die Kapitel sind extrem lang und können schon mal über 60 Seiten oder mehr gehen.
Von Anfang an hatte ich starke Schwierigkeiten in die Geschichte rein zu kommen, nicht zu letzt weil es aus mehreren Handlungsstränge besteht und das wechseln zwischen diesen, sehr abrupt und mittendrin geschieht. Die ersten 150 Seiten wußte ich nicht, was das Ziel des Buches ist. Es hat sich für meine Verhältnisse überhaupt kein Spannungsbogen aufgebaut und ich wußte nicht, worum es hier eigentlich geht.

Doch dann erkrankt Leo´s Bruder Stirling und zumindest dieser Handlungsstrang konnte mich fesseln. Es wurde spannend und ich wollte wissen, wie es weitergeht. Neben der Story mit Stirlings Erkrankung tauchte nun auch die Geschichte von Aldebaran auf, die ebenfalls meine Aufmerksamkeit wecken konnte. Die Geschichte nahm endlich an Fahrt an und ich war froh, es weitergelesen zu haben.
Leider war das aber auch nur der mitlere Teil des Buches, denn dann machte der Hauptprotagonist Leo eine Wandlung durch, die dem Buch und dessen Stimmung nicht gut getan hat. An dieser Stelle kann ich leider nicht ins Detail gehen, weil ich sonst zu viel vorweg nehmen würde. Nur so viel: Dieser Teil war absolut nachvollziehbar und auch gut beschrieben, hat sich aber schon fast bis ins unerträgliche in die Länge gezogen.

Die Autorin hat eine unglaubliche Gabe Gefühle zu beschreiben, dafür einen Pluspunkt. Allerdings hat sie es leider übertrieben und so wird Leo´s Gefühlswelt bis in kleinste Detail auseinander genommen, was einen ab einem gewissen Punkt einfach anfängt zu langweilen und zu nerven.

Die unterschiedlichen Handlungsstränge, die sich durch das komplette Buch ziehen, verlaufen am Ende zu einem zusammen und viele Fragen klären sich mit einem Schlag auf. Dadurch ist die Geschichte in sich abgeschlossen und lässt keine Fragen offen, obwohl "Das Lied von Malonia" der erste Teil einer Trilogie ist.

 

FAZIT

Eine interessante Geschichte mit fehlendem Spannungsbogen und einer Autorin die sich leider in der Gefühlswelt des Protagonisten verrennt.