Rezension

Interessant, aber es gibt bessere!

Leberkäsjunkie - Rita Falk

Leberkäsjunkie
von Rita Falk

Zum Inhalt:
Schluss mit Fleischpflanzerln von der Oma oder mit »Warmen« vom Simmerl – die Cholesterinwerte vom Eberhofer sind so hoch wie die Laune im Keller. Dazu macht die Susi ihm Stress mit dem Sprössling: knallhart durchorganisierte Besuchszeiten, da kennt sie kein Pardon.
Und dann dieser grausame Mord an einem Fremden in der Pension von der Mooshammer Liesl, der mit Brandpaste beschmiert und bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt wurde. Warum hatte sich dieser Gast nach Niederkaltenkirchen verirrt? Und warum wollte man ihn so brutal aus dem Weg schaffen? Als ausgerechnet der angolanische Fußballspieler Buengo vom FC Rot-Weiß Niederkaltenkirchen unter Mordverdacht gerät, nimmt der Eberhofer die Ermittlungen auf. (Quelle: Klappentext)

Meine Meinung
Dies war der erste Band, den ich um Franz Eberhofer gelesen habe. Meine Frau ist hier diejenige, die sich schon seit längerem mit ihm angefreundet hat und bei der alle anderen Bände im Regal stehen. :-)

Ich habe "Dampfnudelblues" im Fernsehen gesehen und fand es sehr unterhaltsam. Als ich nun das Buch gelesen habe, fand ich meine Eindrücke vom Film im Hinblick auf Eberhofer bestätigt. Er ist ein sympathischer, aber auch sehr individueller Mensch.  Aber auch der Rest der Sippe in Niederkaltenkirchen (denn irgendwie sind sie dort alle eine große Familie), besonders die Oma, der Metzger Simmerl, die Mooshammerin oder der Flötzinger haben mir sehr viel Freude bereit. Immer wieder musste ich schmunzeln. In Niederkaltenkirchen kennt jeder jeden und jeder hängt sich in die Probleme der anderen rein - eine typische bayerische Kleinstadt eben.

War es anfangs etwas ungewohnt zu lesen gemacht hat, war, dass Rita Falk so geschrieben hat, wie in dem bayerischen Ort eben geredet wird, hat aber gleichermaßen sehr viel Spaß gemacht. Geschrieben ist das Buch aus der ICH-Perspektive vom Eberhofer, was vieles, was er im Buch besser ungesagt lässt, trotzdem offenbart. :-)

Ich hatte beim Lesen den Eindruck, der Eberhofer ist zwar der Polizist, aber irgendwie machen andere die Ermittlungsarbeit und er ist sehr stark mit seinen persönlichen Problemen beschäftigt (u.a. mit seiner Susi). Am Ende hat er aber die Lorbeeren geerntet und alle sind zufrieden damit. Das Hauptaugenmerk scheint auf Eberhofers Lieblingsspeisen, einem geplanten Hotelbau in Niederkaltenkirchen und seinen privaten Herausforderungen zu liegen. Die Mordermittlung plätschert so mit, nimmt aber eher eine Randstellung ein.

Es war unterhaltsam zu lesen, jedoch hat sich bei mir keine wirkliche Spannung aufgebaut. Für einen Krimi - auch wenn es ein Provinzkrimi ist - kam mir dieser Teil etwas zu kurz.. Erst kurz vor Schluss, nahm die Geschichte etwas an Tempo zu und hat schließlich zur Ermittlung des Täters geführt. 

Fazit:
Interessant, die Art und Weise zu lesen, mit der die einzelnen Protagonisten sprechen. Letztlich war mir der Anteil Krimi etwas zu wenig, da sich viel um das Miteinander der einzelnen Charaktere dreht. Ich fand es zwischen meinen in letzter Zeit gelesenen Büchern amüsant, aber es konnte mich nicht vom Hocker reißen. 3 von 5 möglichen Sternen.