Rezension

Interessant, aber nicht herausragend

Die junge Frau und die Nacht - Guillaume Musso

Die junge Frau und die Nacht
von Guillaume Musso

~~Die junge Frau und die Nacht- Guillaume Musso

Mein erster Roman des Bestsellerautors aus Frankreich.
Thomas kehrt anlässlich eines Schuljubiläums zurück in seine Heimat an der Cote d´Azur. Damals, vor 25 Jahren verschwand seine Jugendliebe Vinca spurlos vom Campus. Darüber ist Thomas all die Jahre nicht hinweggekommen. Nun gibt es neue Erkenntnisse zu diesem alten Fall und Thomas stürzt sich eigenmächtig in private Ermittlungen. Denn auch er hat ein Interesse daran, dass gewisse Dinge nicht ans Tageslicht kommen.

Thomas erzählt über weite Teile aus der Ich-Perspektive, obwohl später auch andere Figuren zu Wort kommen. Scheinbar hat er über 25 Jahre lang keinerlei Entwicklung durchgemacht. Er ist wie blockiert von den damaligen Ereignissen.  Ich fand ihn irgendwann etwas nervig in seinem Selbstmitleid.
 
Gerade der Mittelteil zieht sich ein bisschen, hier werden viele mehr oder weniger wichtige Dialoge endlos ausgeschmückt. Dagegen geht es zum Ende hin Schlag auf Schlag, so dass man als Leser die vielen Informationen kaum mehr verarbeiten kann. Auch war ich im Endeffekt mit der einen oder anderen Erklärung nicht ganz einverstanden, soll heißen, konnte ich nicht nachvollziehen, war für mich nicht schlüssig.

Positiv möchte ich die vielen Zitate aus Werken der Weltliteratur hervorheben,  die öfter am Kapitelanfang auftauchen. Auch im Text gibt es immer wieder entsprechende Bezüge. Ich mag so etwas sehr, ich finde es hebt die Qualität eines Buches. Bei näherem Nachdenken ist der übrige Text aber nicht stilistisch irgendwie auffällig oder herausragend.

Dieser Roman ist nicht schlecht, er liest sich gut und flüssig. Es wird eine gewisse Spannung aufgebaut und der Leser kann gut miträtseln.
Man kann dieses Buch lesen, muss man aber nicht. Das Besondere daran habe ich vergeblich gesucht. Letzten Endes ist es dann doch bloß Mittelmaß.