Rezension

Interessant, aber nicht komplett überzeugend

Phantasmen - Kai Meyer

Phantasmen
von Kai Meyer

Bewertet mit 3 Sternen

Klappentext: Eines Tages tauchen sie aus dem Nichts auf – die Geister der Toten. Und stündlich werden es mehr. Sie stehen da, bewegungslos, leuchtend, ungefährlich. An der Absturzstelle eines Flugzeugs, mitten in der einzigen Wüste Europas, warten Rain und ihre Schwester Emma auf die Geister ihrer verunglückten Eltern. Auch Tyler, ein schweigsamer Norweger auf einem Motorrad, ist hierhergekommen, um seine große Liebe Flavie noch einmal zu sehen. Dann erscheinen die Geister. Doch diesmal lächeln sie. Und es ist ein böses Lächeln.

Meine Meinung:

Das Buch habe ich auf einer Lesung von Kai Meyer kennengelernt und er hat mich neugierig darauf gemacht. Der Klappentext hat diese Neugier auch noch weiter geweckt.
Anfangs hatte ich aber ein wenig Schwierigkeiten, in das Buch reinzufinden. Man wusste irgendwie nichts über die Welt und die Charaktere und wurde einfach in die Geschichte geworfen. Nach und nach habe ich mich aber zurecht gefunden und man konnte sich schnell einen Eindruck von der Lage machen. Ich fand das mit den Geistern irgendwie gruselig, andererseits war ich neugierig, wie es dazu gekommen ist und wer dahinter steckt.
Schnell wird klar, dass da doch mehr dahinter steckt, immer wieder bekommt man ein paar Brocken, die einem die Lösung näher bringen. Manche davon fand ich einfach nur krass.
Im Buch gibt es immer wieder spannende Stellen, dazwischen aber auch einige Passagen, die vor sich her dümpelten und in denen nichts so richtig passiert ist.
Das Ende fand ich an sich spannend - es kommt zu einem Showdown, in dem auch noch etliches erklärt wird. Trotzdem hatte ich mir da irgendwie mehr erhofft. Das Ende selbst war dann irgendwie unspektakulär und es blieben doch noch einige Fragen ungeklärt.
 

Eine der Protagonisten des Buches ist Rain, aus deren Sicht das Buch auch erzählt wird. Ich hatte anfangs ein bisschen meine Schwierigkeiten mit ihr. Ich kann gar nicht sagen, warum. Aber mit der Zeit habe ich durchaus angefangen, sie ein bisschen zu mögen.
Mit ihrer Schwester Emma hatte ich da deutlich mehr Schwierigkeiten - ich habe sie einfach nicht verstanden. Manchmal habe ich mich gefragt, ob noch bei Sinnen ist. Ihre Handlungen (und ihre Aussagen) waren einfach nur komisch und teilweise unverständlich.
Tyler ... tja, bei ihm weiß ich immer noch nicht, was ich sagen soll. Ich finde, er war irgendwie der normalste in dem Buch.
Insgesamt muss ich aber leider sagen, dass die Charaktere sehr blass geblieben sind und ich nicht wirklich eine tiefgründige Verbindung zu ihnen aufbauen konnte.

Den Schreibstil an sich fand ich ganz gut, wenn auch nicht so fesselnd wie bei manch anderen Büchern des Autors. Auch wenn mir zwischendurch manchmal der Reiz gefehlt hat, habe ich mich nie durch das Buch quälen müssen.

Fazit? Eine interessante Story, die aber nicht gänzlich überzeugen konnte
Zwischendurch fehlte mir die Spannung und ich konnte zu den Charakteren nicht wirklich eine Bindung aufbauen, da sie doch sehr blass geblieben sind. Ich muss auch sagen, dass ich das Ende dann ein wenig unspektakulär fand.