Rezension

Interessant und schön geschrieben, aber mit einigen Längen und kleinen Schwächen

These Broken Stars - Lilac und Tarver
von Amie Kaufman Meagan Spooner

Bewertet mit 3.5 Sternen

Klappentext:

Es ist nur eine flüchtige Begegnung, doch dieser Moment auf dem größten und luxuriösesten Raumschiff, das die Menschheit je gesehen hat, wird ihr Leben für immer verändern. Lilac ist das reichste Mädchen des Universums, Tarver ein gefeierter Kriegsheld aus einfachen Verhältnissen. Nichts könnte die Kluft zwischen ihnen überbrücken – außer dem Schiffbruch der angeblich so sicheren Icarus. Als das Unfassbare geschieht, müssen Lilac und Tarver auf einem fremden Planeten ums Überleben ringen. Zu zweit gegen die Unendlichkeit des Alls...

 

Meinung:

Bereits die englische Ausgabe des Buches lief mir immer wieder über die Füße und als dann die Info kam, dass der Carlsen Verlag die Reihe bei uns herausbringt, habe ich mich sehr gefreut, denn neugierig war ich ja schon darauf.

Lilac LaRoux ist die Tochter des einflussreichsten und mächtigsten Manns der Galaxie. Ständig steht sie im Rampenlicht und unter Beobachtung. Tarver Merendsen ist ein hochdekorierter Major und durch seine erfolgreichen Kriegseinsätze ins Licht der Öffentlichkeit gerückt. An Bord des größten intergalaktischen Schiffs, der Ikarus, begegnen sich die beiden zum ersten Mal. Kurz darauf erleiden die beiden Schiffbruch und müssen sich alleine auf einem fremden Planeten zurechtfinden und ums Überleben kämpfen. Dabei kommen diese zwei unterschiedlichen Menschen sich immer näher. Doch kann ihre Liebe bestand halten, angesicht ihrer Herkunft?

Lilac wirkt am Anfang des Romans recht kühl  und abweisend, aber man ahnt als Leser schon, welche Bürde sie als Tochter des mächtigsten Manns der Galaxie trägt, und dass hinter ihrer nach außen hin glatten Fassade mehr steckt. Tarver dagegen ist gleich von Beginn an zugänglicher, wirkt trotz seiner militärischen Ausbildung sehr menschlich, mitfühlend und nah. Im Laufe des Buchs aber wird auch Lilac zugänglicher, auch wenn mich die ständigen Wiederholungen, dass sie wegen ihrem Vater keine Beziehung zu Tarver aufbauen darf (auch keine rein freundschaftliche) etwas genervt haben. Das sich die Autorinnen auf diese zwei hier konzentriert haben, kommen relativ wenig Nebenfiguren im Roman auf, so dass ich zu diesen auch recht wenig sagen kann.

Amie Kaufman und Meagan Spooner sparen sich lange Einleitungen und werfen den Leser direkt ins Geschehen hinein. Aber trotz des anfänglichen schnellen Starts zieht das Buch sich Passagenweise ein wenig, da die Figurenentwicklung im Vordergrund stand und der Handlungsverlauf deshalb etwas zurückstecken musste. Leider hatte ich lange Zeit keine Ahnung, wohin das Buch mich führen will und auch nach Beenden der Lektüre bin ich mir nicht sicher, was das große Ganze dieser Trilogie sein soll. Natürlich geht es im Buch auch um Themen wie soziale Unterschiede und Ungerechtigkeiten, aber ich habe hier die Hintergründe vermisst, die mir z.B. erklären, wie diese Gesellschaften entstanden  und wie die politischen Gefüge sind. Die Entwicklung der Liebesgeschichte war gut aufgebaut, wirkt nicht übereilt, ist aber auch ein etwas übersentimental, was aber natürlich nur meinen Geschmack betrifft und andere bestimmt mehr begeistern wird ;) Was mir dagegen sehr gut gefallen hat ist, dass die beiden Autorinnen ihre Protagonisten nicht geschont haben und die harte Zeit der zwei ungeschönt und realitätsnah erzählt haben.
These Broken Stars wird in der Ich-Perspektive erzählt, wobei die Perspektiven zwischen Lilac und Tarver wechseln. Die Kapitel sind zumeist recht kurz und die Erzählweise trotz einiger Länger sehr eingängig. Stefanie Frida Lemke hat bei der Übersetzung gute Arbeit geleistet und diese Jugendbuch sprachlich ansprechend ins Deutsche gebracht.

Vielen Dank an den Carlsen Verlag für das Rezensionsexemplar.

 

Fazit:

These Broken Stars ist auf jeden Fall kein schlechtes Buch und kann mit einem frischen, interessanten Setting punkten. Leider fehlt es mir im Roman an Hintergrundinformationen und es ist mir noch immer nicht ganz klar, wohin die Trilogie mich führen will. Ein paar Schwächen weist das Buch noch auf, trotzdem bin ich gespannt, wie es weiter geht und ob der zweite Band ein wenig Licht ins Dunkel bringt.

Von mir gibt es 3,5 von 5 Punkten.