Rezension

Interessante Einblicke in vergangene Zeiten

Das Totenhaus - Daniel Beer

Das Totenhaus
von Daniel Beer

Bewertet mit 5 Sternen

Die verbannten des Zarenreiches mussten in Kolonnen und über monatelangen Märschen nach Sibirien ziehen. Darunter waren Männer, Frauen und Kinder, die unter extremen Bedingungen in sibirischen Arbeitslagern arbeiten mussten. Ziel war es die Eishölle zu besiedeln und Rohstoffe in der kargen Gegend abzubauen.

Der Erzählstil von Daniel Beer ist fesselnd und zum Teil sehr bedrückend. Man spürt förmlich die Verzweiflung und Hoffnung der Menschen, die eigentlich nur Kritik am Zaren geübt haben. Wirkliche Schwerverbrecher waren keine darunter, sondern viele Familien. Es entstand quasi ein Mikrokosmos von liberalen Intellektuellen und die Keimzelle der Revolution im Jahre 1917.

Mir persönlich war das mit den Arbeitslagern zu dieser Zeit überhaupt nicht bekannt und es war extrem interessant was da so alles vor sich ging. Das hätte ich dem Zaren so gar nicht zugetraut, dass er Menschen wegen Kritik an ihn in Arbeitslagern steckt. Eine absolute Leseempfehlung von mir, wenn man sich mit russischer Geschichte gerne beschäftigt.