Rezension

Interessante Ermittler

Die im Dunkeln - Karen Ellis

Die im Dunkeln
von Karen Ellis

Bewertet mit 3.5 Sternen

FBI Ermittlerin Elsa Myers geht es gerade gar nicht gut, denn ihr Vater kämpft gegen Krebs und leider ist sein Kampf so gut wie verloren. Während Elsa im Krankenhaus an seinem Bett wartet, erhält sie einen Anruf aus der Zentrale: ein Polizist hat um Verstärkung gebeten, denn die fast achtzehnjährige Ruby ist spurlos verschwunden. Ruby ist ein zuverlässiges Mädchen, aus geregelten Verhältnissen und es scheint unwahrscheinlich, dass sie aus freien Stücken verschwunden ist. Gemeinsam mit Detective Lex Cole beginnt sie zu ermitteln. Dabei stoßen die beiden Ermittler auf weitere Fälle, in denen Mädchen spurlos verschwanden. Gibt es einen Zusammenhang mit Rubys Fall?
Meine Meinung
Das düstere Cover wirkt geheimnisvoll und machte mich sehr neugierig auf diesen Thriller, aber auch der Klappentext ließ mich spannende Lesestunden erwarten.
Durch einen sehr spannenden Prolog beginnt dieser Thriller auch gleich mitten im Geschehen und machte mir den Einstieg leicht. Auch sonst gefiel mir der Schreibstil der Autorin Karen Ellis sehr gut, denn sie schreibt sprachlich modern, direkt, ohne Schnörkel und dabei absolut flüssig. Sie verliert sich nicht in unnötigen Details und für Leser mit schwachen Nerven wird es auch nicht zu blutig.
Der Hauptaugenmerk des Thrillers liegt hier wohl auf den Ermittlungen, wobei es mir ein wenig zu geradlinig blieb. Es ist weder langweilig noch langatmig, aber es hält sein Tempo meist auf einer Linie. Überraschende Wendungen gibt es nicht allzu viele und trotzdem weiß Ellis gut zu unterhalten, denn der komplette Rahmen der Handlung konnte mich durchaus fesseln. Insgesamt wirkte der Thriller durchdacht und glaubwürdig.
Durch Rückblicke erfährt man mehr über die Ermittlerin Elsa Myers, die bis heute noch mit ihrer Vergangenheit zu kämpfen hat und ein Geheimnis mit sich herumträgt. Diese Rückblenden erhält der Leser immer wieder zwischendurch im Geschehen. Interessant ist hier die gewählte Erzählperspektive, denn Ellis wechselt hier in einen Erzählstil in der zweiten Person. Dadurch wird der Leser direkter mit der Vergangenheit der Ermittlerin konfrontiert und setzt diese auch ein wenig in ein anderes Licht.
Ansonsten führt ein personeller Erzähler in dritter Person durch die Handlung. Ab und an gibt es einen kleinen Einblick aus der Perspektive eines Opfers, doch diese waren nur ab und an zu finden und ein richtiges Mitgefühl mit den Opfern konnte ich leider nicht entwickeln. Aus dieser Perspektive hätte man deutlich mehr herausholen können, um allein das Gefühl für die Opfer zu bekommen.
FBI Agentin Elsa Myers ist Spezialistin im Auffinden von vermissten Kindern. Aber sie hat ein Geheimnis, dass nur schwer zu durchschauen ist. Immer noch kämpft sie gegen Dämonen ihrer eigenen Vergangenheit und gerade durch den Fall der vermissten Ruby, der sie zurück zu ihren eigenen Wurzeln führt, wird Vergangenes wieder lebendig. Auf mich wirkte Elsa durchaus authentisch und glaubwürdig, wenn auch ein eher typische Ermittlerin dieses Genres. Ihr Partner in diesem Fall, Detective Lex Cole, hat mir richtig gut gefallen. Er ist sehr einfühlsam und er hat auch für seine Kollegin Elsa das richtige Gespür. Ich hoffe ein wenig, dass man auch über ihn in weiteren Fällen mehr erfahren wird. Weitere Charaktere bleiben hier eher im Hintergrund und bekommen nur so viel Raum, um auf die Handlung einzuwirken.
Mein Fazit
Ein unterhaltsames Debüt, das sich leicht und sehr flüssig lesen lässt. Die Autorin hat einen sehr angenehmen Schreibstil, der die Seiten rasch verfliegen lässt. Protagonistin Elsa Myers ist eine sehr interessante Persönlichkeit und ich bin durchaus gespannt, wie sie sich entwickeln wird. Auch wenn es jetzt keine großen Überraschungsmomente gab, bin ich neugierig auf mehr geworden. Gute, lesenswerte Unterhaltung.