Rezension

Interessante Familiengeschichte zu einer aktuellen Thematik

Am Ende bleiben die Zedern - Pierre Jarawan

Am Ende bleiben die Zedern
von Pierre Jarawan

Bewertet mit 4 Sternen

Pierre Jarawan war mir bereits durch seine Texte bei zahlreichen Poetry Slams ein Begriff und dementsprechend überrascht war ich, als ich erfahren habe, dass er ein Buch geschrieben hat. Da "Am Ende bleiben die Zedern" von der Kurzbeschreibung her sehr interessant klang, wollte ich seinem Debüt unbedingt eine Chance geben und wurde dabei nicht enttäuscht.

Hierbei ist besonders interessant, dass die Thematik aktueller nicht sein könnte, denn hier geht es um eine Flüchtlingsfamilie, die vom Libanon aus nach Deutschland geflohen ist. Dabei sucht Samir, der in Deutschland aufgewachsen ist, nach seinem Vater und reist dafür in den Libanon, um ihn zu finden, aber auch, um sich selbst und seine Kultur kennenzulernen und um diese besser zu verstehen. 

Da der Autor selbst in Jordanien geboren und aufgrund des Bürgerkrieges nach Deutschland geflohen ist, erfährt man hier eine sehr authentische und interessante Geschichte, die zum Nachdenken anregt und so manche Sichtweise durchaus verändern kann. Hier würde mich auch sehr interessieren, wie viel Samir letztendlich mit dem Autor gemeinsam hat.

Sehr schön ist auch, wie ausführlich hier auf die verschiedenen Kulturen und auf die Geschichte des Libanon eingegangen wird. Dabei merkt man auch, wie viel Respekt vor beiden Kulturen vorhanden ist. Die Familiengeschichte, die hier im Vordergrund steht, wird ebenfalls sehr interessant und emotional geschildert, sodass man stets mittendrin ist und als Leser niemals außen vor gehalten wird.

Kurz gesagt: "Am Ende bleiben die Zedern" ist eine berührende und nachdenklich stimmende Familiengeschichte, die von der Thematik her aktueller nicht sein kann. Wer sich für den Libanon und dessen Kultur interessiert, sollte dem Buch unbedingt eine Chance geben.