Rezension

Interessante Fantasywelt, in der es den Protagonisten zu leicht gemacht wird

Könige der Finsternis - Nicholas Eames

Könige der Finsternis
von Nicholas Eames

Bewertet mit 3 Sternen

Inhalt: Früher war Clay Cooper Mitglieder der Saga, der gefürchtetsten Söldnertruppe im Land. Doch diese Zeit ist vorbei – er hat eine Familie und arbeitet bei der Stadtwache. Als eines Tages sein Freund Gabriel vor der Tür steht und Clay um Hilfe bittet, steht Clay vor einer schweren Entscheidung. Denn Gabriel will die alten Gefährten der Saga zusammentrommeln und in ein neues Abenteuer ziehen… eines, das ihnen allen den Tod bringen könnte…

Der Story-Stapel
Die Geschichte startet sehr ruhig und nimmt ziemlich viel Anlauf, eher der Spannungsbogen zunimmt. Das liegt zum einen daran, dass die Welt der Saga erklärt werden muss und zum anderen daran, dass sämtliche wichtige Charaktere ausführlich vorgestellt und eingeführt werden. Das war mir etwas zu ausführlich, hier hätte ich mir gerne einen etwas strafferen Verlauf gewünscht.

Ansonsten erleben unsere Helden einige Abenteuer und besonders der Weg zur belagerten Stadt war spannend zu lesen und hatte dann nicht mehr ganz so viele Längen gehabt. Die Kampfszenen waren hier sehr abwechslungsreich, auch wenn unsere Saga-Helden schon sehr viel Glück hatten.

Charakter-Stapel
Der Protagonist ist Clay Cooper, welchen wir als erstes kennenlernen und aus dessen Sicht wir die Geschichte verfolgen. Er wirkt recht bodenständig und normal, was ich sehr angenehm fand. Er ist nicht der Überflieger, sondern quält sich auch mal mit den Scherereien des Alters rum. Die anderen Charaktere sind etwas kantiger, so dass sich jeder irgendwo wiederfinden wird – egal ob es der Kämpfer Ganelon ist, der dickliche Matrick oder der schwule Zauberer Moog. Einzig mit Gabriel habe ich mich schwergetan, irgendwie habe ich ständig Gabriel und Clay verwechselt und zudem konnte sich Gabriel für mich auch charakterlich nicht richtig absetzen.

Ansonsten begegnen wir im Laufe der Geschichte viele weitere Charaktere, einige sogar mehrfach, die sich aber nie in den Vordergrund drängen, sondern unseren Helden meist eher zuarbeiten.

Stil Stapel
Der Stil liest sich recht flüssig und auch wenn es eine ganz eigene Fantasy-Welt ist mit einigen mystischen Wesen, so ist es doch nie holprig oder unverständlich. Der Autor erklärt Dinge an den richtigen Stellen und selbst die häufigen Kampfszenen erschienen nicht langatmig.

Kritik Stapel
Die Idee ist wirklich cool und bewegt sich etwas abseits der üblichen rüstig-jungen Helden. Leider macht der Autor das mit zu vielen idealen Zufällen für die Saga wett, die von einem Glücksfall in den nächsten schlittern und nur deswegen so weit kommen. Das fand ich irgendwie schade, da dadurch die Spannung stark nachgelassen hat, da man ja wusste, die werden schon irgendwie durchkommen, egal wie brenzlig die Situation ist.

Fazit
„Könige der Finsternis“ ist eine interessante Fantasy-Geschichte mit einer Heldentruppe, die vielschichtige Charaktere offenbart, aber gleichzeitig bei allen eher an der Oberfläche kratzt. Leider wird es den Helden im Buch zu leicht gemacht, so dass der Spannungsbogen nicht ansteigt, sondern eher vor sich hindümpelt. Deswegen gibt es von mir solide 3 Sterne und eine Leseempfehlung für Fans von Fantasy mit gelungen Kampfszenen.