Rezension

Interessante historische Einblicke in das Leben eines einzigartigen New Yorkers

Der große Fehler -

Der große Fehler
von Jonathan Lee

Bewertet mit 4 Sternen

In seinem Roman „Der große Fehler“ würdigt Jonathan Lee die Leistungen von Andrew H. Green, ohne welchen das heutige New York definitiv anders aussehen würde. Auch ich hatte noch nie etwas von ihm gehört und das obwohl er federführend an der Entstehung des Central Parks, sowie des Metropolitan Museum of Art und der Public Library mitgewirkt hat und so den öffentlichen Raum maßgeblich prägte. Auf einzigartige Weise fängt der Autor den Zeitgeist Ende des 19. Jahrhunderts ein und lässt neben Andrew H. Green auch noch weitere in Vergessenheit geratene historische Persönlichkeiten lebendig werden. Auch stilistisch ist das Buch ein richtiger Genuss. Es beginnt mit dem Mord an Mr. Green und erzählt dann abwechselnd von dessen Lebensgeschichte, sowie den Ermittlungen nach seinem Tod. Ungeschönt und authentisch zeigt der Autor die damalige Lebensrealität und lässt außerdem das historische Stadtbild bildhaft und greifbar erscheinen. So entsteht im Gesamten eine einzigartige Mischung aus historischem Roman und einem Krimi, welche mir wirklich gut gefiel. Der Schreibstil liest sich dabei durchaus anspruchsvoll und erfordert deshalb auch etwas mehr Konzentration. Dennoch lohnt sich die Lektüre, da die Geschichte spannend erzählt wird und auch durch den echten historischen Bezug fasziniert. Der Titel ist in mehrfacher Hinsicht perfekt gewählt und sogar der Elefant vom Cover, bekommt seinen Auftritt. Nur hin und wieder ergaben sich in den lebensgeschichtlichen Kapiteln Längen, da manche Abschnitte doch recht ausführlich erzählt wurden. Alles in allem konnte mich „Der große Fehler“ hervorragend unterhalten, weswegen ich gute 4 Sterne und eine Leseempfehlung für alle geschichtlich Interessierten vergebe.