Rezension

Interessante Idee

Speechless (Sprachlos) - Hannah Harrington

Speechless (Sprachlos)
von Hannah Harrington

Alleine das Cover ist etwas ganz besonderes, dass in mir den Wunsch weckte, dieses Buch zu besitzen und die Geschichte hörte sich nach einer typischen High School Story an, die sich jedoch während des Buches als reichlich dramatisch entpuppte.

Erster Satz: „Geheimnisse für mich zu behalten, ist nicht mein Spezialgebiet“

Das Cover 

Für mich war dieses Cover wirklich speziell, es ist auf eine Art einfach und trotzdem sehr vielsagend und interesseweckend.

Ich denke es gehört viel Mut dazu das Cover komplett in Weiß -der Farbe der Reinheit- zu gestalten, für ein Buch, in dem der Protagonist sehr unfair zu seinen Mitschülern war, da sie es, als beste Freundin der Beliebtesten der Schule, konnte. 

Die Charaktere

Chelsea hatte als Protagonist eine unheimlich nervenaufreibende Ader. Nachdem sie ihren Mitschülern das Leben schwer gemacht hat, zerfließt sie in Selbstmitleid und fragt sich, wie sie die nächsten Jahre an der High School überleben soll, anstatt zu versuchen ihren „Opfern“ zu helfen und etwas vom dem Schaden wieder gut zu machen, den sie, durch ihre große Kunst unüberlegt die Geheimnisse anderer Schüler an die Öffentlichkeit zu bringen, verursacht hat.

Asha ist ein herzensguter Mensch, der auch in allen anderen zuerst das Gute sieht. Ich bewunderte ihre Art mit Chelsea umzugehen ohne zu wissen, wo die Reise für sie hingeht und ob Chelsea es wirklich wert ist, dass man seine Zeit für sie opfert.

Sam war mir auf Anhieb sympathisch. Er sagt die meiste Zeit gerade heraus was er denkt und gehört nicht zu den beliebten der Schule, sondern ist ein ganz normaler Junge mit vernünftigem sozialem Hintergrund. Er tut Chelsea unheimlich gut, auch wenn er anfangs skeptisch ist, ob sie Asha nur ausnutzt um nicht ganz alleine zu sein oder wirklich bereut, was sie angerichtet hat. 

Die Geschichte

Chelsea ist die beste Freundin der beliebten Kristen und kann keinen Tratsch für sich behalten. Auf der Party im betrunkenen Zustand ist es natürlich nicht anders und so bringt sie einen Stein ins Rollen der viele Opfer in verschiedenem Ausmaß fordert. Am nächsten Tag legt Chelsea ein Schweigegelübte ab, da sie der Meinung ist, es wäre für ihr Umfeld besser.

Die Reaktionen darauf sind sehr unterschiedlich, von interessiert über verachtend bis hin zu Strafen, die sie über sich ergehen lassen muss.

Als Leser wurde man direkt bei der Party ausgesetzt, bei der das Unglück seinen Lauf genommen hat. Gestört hat mich ein wenig das Chelsea schnell dazu übergeht, quasi alles aufzuschreiben und so mit ihren Mitmenschen kommuniziert, begründen tut sie es damit, dass sie die Regeln macht und dennoch sehe ich dann wenig Sinn nicht direkt zu reden außer, dass sie kurz nachdenkt, was sie nun aufschreibt.

Mit nicht ganz 300 Seiten hat das Buch eine gute Länge um mit dem Thema des Bereuens und der Vergebung umzugehen, an manchen Stellen fand ich es sogar grenzwertig aber länger hätte es vor allem für die jüngeren Leser nicht sein sollen.

Leider kam ich mir teilweise in dem Buch wie in einem typischen High School Film vor, jemand baut Mist, bekommt alles 10 Mal schlimmer zurück und merkt, dass das normale nicht von anderen bestimmte Leben gar nicht so schlimm ist, sondern wirklich glücklich machen kann.

Alles in allem hatte das Buch ein interessantes Thema und einen ernsteren Background der den Leser eigentlich zum Nachdenken bringen sollte. Leider ist die Umsetzung in einigen Punkten nicht ganz geglückt, dennoch kann ich das Buch für interessierte weiterempfehlen.

Der Schreibstil

Hannah Harringtons Schreibstil war sehr angenehm zu lesen und ließ die Seiten nur so weg fliegen.

Die Geschichte wurde durchweg aus Chelseas Sicht geschrieben, was ich bei dem Buch sehr schade fand, da mich andere Sichten doch sehr interessiert hätten. Sei es die Sicht von Asha, die Chelsea schnell eine Chance gibt oder Noah, der durch Chelsea sehr leiden musste.