Rezension

Interessante Idee, etwas schwach umgesetzt

Graveminder - Melissa Marr

Graveminder
von Melissa Marr

ZUR AUFMACHUNG

Mir gefallen die Cover wirklich gut! Passen auch zum Buch, wenn dort das Tor zum Friedhof abgebildet ist. Besonders, da man das auch als Tor zur Unterwelt im übertragenen Sinn sehen kann. Und der Titel trifft es natürlich auch voll und ganz!

ZUM BUCH

Graveminder. Menschen, die in Claysville die Toten in ihren Gräbern halten und die Möglichkeit haben mit den Undertakern in die bezaubernde Welt der Toten zu gelangen. Die Idee ist einfach grandios! Und mir hat auch die düstere, aber doch nicht zu düstere Stimmung sehr gut gefallen. Auch ist das Buch ziemlich actionreich und teilweise sogar relativ blutig, womit ich so gar nicht gerechnet hatte. Trotzdem bin ich mit der Geschichte leider nicht so recht warm geworden und ich muss gestehen, es gab eine Phase, in der ich es am liebsten abgebrochen hätte. Das war nach etwa 100 Seiten. Es ging in diesem ersten Teil hauptsächlich um die Vergangenheit. Rebekkahs Schwester hat sich das Leben genommen, kurz nachdem Rebekkah Ellas damaligen Freund Byron geküsst hat. Die beiden lieben sich, aber Rebekkah kann sich nicht auf ihn einlassen, weil sie sich für Ellas Tod verantwortlich macht. Es war schrecklich deprimierend und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, wann denn nun endlich die Fantasyaspekte der Geschichte in den Vordergrund treten, denn bis dahin war davon so ziemlich gar nichts zu sehen und wie schon gesagt, hätte ich das Buch am liebsten abgebrochen. Aber dann tauchte zum ersten Mal eine ganz neue Sichtweise auf. Die Sichtweise eines jungen Mädchens, das leider vor kurzem Rebekkahs Großmutter getötet hat. Aber was soll sie dagegen tun, denn sie ist selbst tot und verspürt einen Hunger, den sie nicht bändigen kann. Der Teil der Geschichte war wieder eine geniale Idee. Auch die Idee dieser Version der Unterwelt war toll. Aber auch hier war es wieder schrecklich nervtötend, dass der Herrscher über diese Unterwelt, Charlie, unheimlich gut aussieht und es natürlich auf Rebekkah abgesehen hat. Sie ist in Versuchung und genau das hat mich hier gestört. Sie liebt Byron über alles, aber trotzdem gerät sie in Versuchung. Warum?!
Ich bin ein wenig hin und her gerissen, weil die Idee wirklich fantastisch ist, aber das tröstet nicht darüber hinweg, dass die Umsetzung zu wünschen übrig lässt. Von der Idee her ist das deutlich origineller als Gegen das Sommerlicht und trotzdem hat mir letzteres deutlich besser gefallen.

FAZIT

Schreibstil: 4 Herzen
Charaktere: 2,5 Herzen
Emotionale Tiefe: 3 Herzen
Spannung: 3 Herzen
 Humor: 3 Herzen
Originalität: 4 Herzen

Ein Roman, der mir leider nicht so richtig gefallen wollte, obwohl ich die Idee klasse fand. Sehr schade. Es war nicht gerade schlecht, aber der Funken ist einfach nicht übergesprungen.

3 Herzen!