Rezension

Interessante Idee, originelle Wesen, aber unter der vielen Action leidet das Worldbuilding

Die magischen Buchhändler von London -

Die magischen Buchhändler von London
von Garth Nix

Bewertet mit 3 Sternen

"Die magischen Buchhändler von London" klingt ziemlich spannend und interessant, weil Buchhändler mit magischen Kräften? In London? Die Grundidee ist also sehr vielversprechend. Protagonistin Susan erfährt von der magischen Welt sehr zufällig, denn während sie bei einem Freund ihrer Mutter ist, tötet der magische Buchhändler Merlin diesen - und der zuvor menschlich aussehende Freund entpuppt sich als magisches Wesen. Trotz Überraschung über die Anwesenheit Susans, nimmt Merlin sie mit auf seiner Flucht und beschützt sie vor den magischen Verfolgern. Denkt man zunächst, dass es für Susan nur ein kleiner Ausflug in die magische Welt war, wird schnell klar: dahinter steckt mehr. Der Vorteil für Leser*innen könnte sein, dass Susan diese Welt selbst erst kennenlernen muss. Mir hat jedoch das Worldbuilding nicht gänzlich gefallen. Ich hatte immer das Gefühl, noch nicht verstanden zu haben, was die Aufgaben der Buchhändler sind, welche Fähigkeiten sie haben und wie sie diese trainieren/spezifizieren können. Der Fokus des Autors lag meiner Meinung nach auf dem Erschaffen ungewöhnlicher Wesen, welche auch durchaus originell waren. Eigentlich würde ich das Buch als Urban Fantasy einordnen, aber irgendwie fühlt es sich auch anders an. Das Setting in London fand ich eher nachrangig, was schade ist, wenn der Ort schon im Titel vorkommt. Meiner Meinung nach hätte es auch irgendeine andere (englische) Stadt sein können.Überrascht war ich auch, dass es nicht in unserer heutigen Zeit spielt. Das merkt man aber eigentlich nur daran, dass im Laufe der Geschichte das Vorhandensein von Handys ein echter Vorteil gewesen wäre ;) Merlin war mein Lieblingscharakter, was aber auch mit daran liegt, dass er am interessantesten gestaltet wurde. Ich empfand auch hier den Fokus stark auf ihn gerichtet und weniger auf seine Schwester oder auf Susan. Eine etwas gleichmäßigere Ausarbeitung hätte dem Buch gut getan. Gerade Susan als weibliche Protagonistin kam mir nicht so ganz nahe. Dabei hat der Autor echt tolle Ideen, Merlin ist ein wunderbar erfrischender Charakter!

Fazit

Für mich sind es 3 Sterne: es war interessant, konnte mich anfangs gut unterhalten, hat mich dann aber nach und nach etwas verloren. Ich denke aber doch, dass man es recht gut durchlesen kann, denn es ist wirklich actionreich, ständig passiert etwas! Nur habe ich später bei Susan leider nicht mehr mitgefiebert.