Rezension

Interessante Neuerzählung

Cursed - Die Auserwählte - Frank Miller, Thomas Wheeler

Cursed - Die Auserwählte
von Frank Miller Thomas Wheeler

Bewertet mit 3.5 Sternen

Meiner Ansicht nach könnte es einfach ein Einzelband bleiben, denn es lässt so viel offen, dass man selbst weiter spinnen kann und schließt dennoch recht gut ab, aber selbstverständlich freue ich mich, wenn es weiter geht. Da ich nebenher etwa die Hälfte der Serie schon geschaut habe, bin ich derzeit der Meinung, dass das Buch ganz klar mehr Atmosphäre zu bieten hat. Sicher sind die Charaktere nicht ganz so kantig, wie ich es mir vielleicht wünschen würde, aber verfilmt gleichen sie einem Baby Popo, zudem ist alles so bunt und sauber. Wer also darauf gern verzichten möchte, der sollte dann doch bei dem Buch bleiben.

Wer mich kennt, der weiß, dass ich mich für ein Buch begeistere, aber binnen kürzester Zeit eigentlich gar nicht mehr weiß von was die Geschichte handelt. So auch hier. Entsprechend war ich total platt nachdem ich die ersten Seiten gelesen hatte. Ich hatte so gar nicht mehr auf dem Schirm, dass es sich um eine Neuerzählung der Artus Sage handelte, weswegen ich mich beim Lesen umso mehr freute und es liebte. Gerade bei historisch angehauchten Geschichte habe ich immer ein wenig Bedenken, dass es zu schwere Kost ist, auch vom Stil her, aber das war hier gar nicht der Fall. Es war leicht und flüssig zu lesen, bis auf die eine oder andere Stelle, die dann einfach etwas komisch war, aber den Lesefluss nicht unbedingt störte. Wer die Farbenpracht der Serie kennt, könnte leicht überrascht sein, besonders wenn er die Illustrationen im Buch entdeckt. Diese sind wirklich sehr gelungen, aber nicht ganz so kuschelig. Vom Stil her würde ich es vermutlich in den Jugendbuch-Schieber stecken, aber bezieht man den Faktor "Gewalt" mit ein, könnte man sich darüber streiten. 

Was ich etwas schade fand, war, dass man zwar versuchte der Geschichte eine gewisse Tiefe zu verpassen, dies aber nicht so richtig klappte. Die Konturen blieben oft etwas verschwommen. Vermutlich war es deswegen nicht so eine schwere Kost wie ich zu Anfang befürchtet hatte. Die politischen Aspekte der Welt werden nur angerissen, die verschiedenen Lebensweisen der Faye ebenfalls. An sich ist es noch im Rahmen des erträglichen und sollte es tatsächlich noch weitere Teile geben, bleibt noch Raum für mehr. Das Setting mit Merlin, Uther und all den anderen bekannten Gesichtern sowie der gelungen Atmosphäre sowie einem Hauch von Neuem hat mich auf jeden Falls sehr mitgenommen und ich war sehr positiv überrascht, weil es einfach so anders war als erwartet. Die Geschichte hat mich gut unterhalten, aber ich hoffe auf eine Steigerung in der Zukunft, falls es noch weiter gehen wird, einfach weil man so viel mehr rausholen kann. 

Fazit:

Eine gelungene Neuerzählung der Artus Sage mit interessanten Wesen, die vielleicht ein paar Seiten mehr vertragen hätte. Geht unvoreingenommen an das Buch geht, hat man mehr Freude an dem Buch, als mit gewissen Erwartungen.