Rezension

interessante Portraits der gängigen Apfelsorten und abgestimmte leckere Rezepte mit ihnen

Das Apfelsorten-Backbuch - Keda Black

Das Apfelsorten-Backbuch
von Keda Black

Bewertet mit 5 Sternen

Im Apfelsorten-Backbuch werden ein paar alte Apfelsorten vorgestellt, die in Frankreich, England und Deutschland dank engagierter „Apfelbewahrer“ noch in kleinen landwirtschaftlichen Betrieben angebaut und geerntet werden. Der Schwerpunkt liegt allerdings auf den 5 – 10 Apfelsorten, die und im Supermarkt feilgeboten werden:
Elstar, Royal Gala, Golden Delisous, Granny Smith, Jonagold, Graue Kanada-Renette, Clochard-Renette, Cox Orange, Goldparmäne und Boskop.
Auch wenn es sich im Supermarkt eher um gespritzte Industrieware handelt, die unreif gepflückt, in Kühlhäusern gelagert und etappenweise in Reifekammern zum Verkauf „aufbereitet“ wird, so handelt es sich doch um grundsätzlich ansprechende Sorten, die man ja durchaus in Bioqualität regional beim Kleinerzeuger kaufen kann und deren höherer Preis durchaus gerechtfertigt ist. Das ist aber nur nebenbei Thema des Buches, das die oben genannten zehr Apfelsorten jeweils mit einem Steckbrief vorstellt, der Ernte- und Lagerungsmonate benennt, etwas Geschichtliches, eine Kurzbeschreibung, Fotos sowie eine Beschreibung für den Einsatz in der Küche beinhaltet, die diesen zusätzlich durch Skizzen aufzeigt, z.B. Crumble, Kompott, Gebraten, Tafel- oder Mostapfel, Tarte, Kuchen u.s.w. ; sehr interessant fand ich auch die Stammbäume, die Herauszüchtungen bekannter Sorten aufzeigen.

Zu jeder vorgestellten Apfelsorte folgen die perfekt darauf abgestimmten Rezepte, hauptsächlich süße ( z.B. versch. Tarten und Kuchen) und auch herzhafte ( z.B. Schweinenacken oder Schweinshaxe in Cidre). Da die Erntezeit der Äpfel variiert kann man in diesem Buch nach Rezepten mit Äpfeln suchen, die gerade Saison haben. Insgesamt finden sich 70 ansprechende Rezepte, leicht erklärt, gut nachzuarbeiten, manches Mal mit einem Extra-Tipp und immer mit einem ganzseitigen apetitlichen Foto der zubereiteten Speise versehen.

Die Übersicht und „Theorie“ über die einzelnen Apfelsorten haben mir sehr gut gefallen, und ich konnte dabei zwei alte Sorten entdecken, die ich unbedingt probieren muss ( Winter-Kalvill und pomme de l'estre). Auch die Erläuterungen, dass jede Apfelsorte in unterschiedlichen Regionen anders schmeckt, da u.a. der Boden anders beschaffen ist, waren sehr interessant und erinnern mich an den Weinanbau. Die Aufteilung der Apfelsorten nach Verwendungsmöglichkeiten sowie die schönen Rezepte finde ich sehr ansprechend; mir war diese Unterteilung vorher so detailliert nicht bewußt, sondern nur, dass man saure Äpfel zum Backen nimmt. Nicht nur die Apfelportraits sondern das ganze Buch wurde sehr schön illustriert und vermittelt viel Wissenswertes über die gängigen Apfelsorten und auch über ein paar bewahrte.