Rezension

Interessante Punkte über die Gesundheitsindustrie.

Der betrogene Patient - Gerd Reuther

Der betrogene Patient
von Gerd Reuther

Bewertet mit 4 Sternen

Interessante Punkte über die Gesundheitsindustrie.

Auszug aus dem Inhaltsverzeichnis:
- Was wir verordnen, wirkt auch
   Medizin ohne Evidenz und kritische Selbstkontrolle
- Man wird eine Studie (er)finden
   Mediziner als Wissenschaftsgaukler
- Was nicht sein darf, kann nicht sein
   Ärztliche Investigationsverweigerung
- Eine schlechte Therapie ist besser als keine Therapie
   Medizinischer Aktionismus
- Geschluckt wird, was wir geliefert bekommen
   Mediziner als Erfüllungsgehilfen der Medizinindustrie
- Auch heute sterben im Krankenhaus die Leute
   Hochrisikobereich Klinik
- Zynische Dreiecksbeziehung
   Undurchsichtige Geldflüsse und Interessenkonflikte

Meine Meinung:
Der Autor stellt viele „Fakten“ und Paradigmen zu Recht in Frage.
Er vertritt die These, dass es oftmals besser für die Patienten wäre, wenn die Ärzte lieber keine Therapie ihren Patienten angedeihen ließen und stattdessen auf die Selbstheilungsfähigkeit des menschlichen Körpers zu vertrauen, statt auf eine evtl. auf lange Sicht ehr schädliche Medikation zu setzen.

Gut fand ich, dass der Autor einige wichtige Themen angesprochen und erörtert hat, bspw.:
- Forschungen in gewünschte Richtungen der Industrie
- Mangel an ehrlichen und langfristigen Studien zu (Neben-)Wirkungen von Medikamenten, sondern stattdessen schnelles auf den Markt drücken von neuen Medikamenten
- Weiterbildung von Ärzten auf Kongressen von Pharmafirmen
- Entsprechen der Erwartungshaltung von Patienten (u.a. auch durch nutzlose Verschreibung von Antibiotika bei viralen Infekten mit all den unguten Nachwirkungen)
- Mangelndes Kostenbewusstsein der Gesundheitskassen für das Sozialsystem durch egoistisches Anfüttern von Kunden mit unsinnig-kostspieligen Anreizen (z.B. „Gesundheitsreisen“)

Manko:
Einige Themen / Erläuterungen wiederholen sich über die Kapitel.

Fazit: Lesenswert.