Rezension

Interessante, spannende Geschichte, allerdings mit wenig Tiefe

Celestial City - Akademie der Engel - Leia Stone

Celestial City - Akademie der Engel
von Leia Stone

Bewertet mit 3.5 Sternen

In Celestial City wird der Leser mit einer Welt konfrontiert, in der der himmlische Krieg gegen die Dämonen der Hölle auf der Erde weitergeführt wird. Damals kam es zu einem sogenannten Engelsfall und es wurden magische Energien frei, welche Einfluss auf die Menschen nahmen. Dabei wurden die Menschen den Energien der Engel sowie auch den der Dämonen ausgesetzt und entwickelten verschiedene Eigenschaften. Um es den jungen Menschen zu erleichtern, versiegelte der Erzengel Raphael die Kräfte dieser bis zu ihrem 18. Lebensjahr, erst bei einer Zeremonie sollen diese wieder freigesetzt und es soll beschlossen werden, ob derjenige auf die Tainted Academy oder die Fallen Academy gehen wird. Der Krieg zwischen Engeln und Dämonen tobt derweil im Hintergrund weiter und Los Angeles, die Stadt, in der die Handlung des Buches spielt, ist dabei in zwei Hälften unterteilt. Eine unterliegt den Engeln und die andere den Dämonen.

Brielle lebt auf der Dämonenseite der Stadt und es ist der Tag ihrer Zeremonie. Bei der Erweckung ihrer Kräfte stellt sich heraus, dass sie eine der seltenen Celestials ist, allerdings mit schwarzen Flügeln. Sowohl die Dämonen als auch die Engel wollen sie nun auf ihrer Seite haben, denn Brielle scheint eine wichtige Rolle im Krieg zu spielen. Die beiden Parteien einigen sich darauf, dass Brielle halbtags die Fallen Academy besuchen darf, die andere Hälfte ihres Tages aber im Dämonendienst verrichten muss. Denn Brielles Mutter ist eine Dämonensklavin und ihr Vertrag beinhaltet auch ihr erstgeborenens Kind, also Brielle.

Von nun an geschehen so einige Dinge in ihrem Leben. Ihre beste Freundin Shea muss die Tainted Academy besuchen und befürchtet, völlig böse zu werden. Die Dämonen wollen Brielle eher für ihre Zwecke ausbilden und an der Fallen Academy erfährt sie, dass sie von mehr als einem Engel gezeichnet wurde. Und dann ist da noch der undurchschaubare Lincoln, der Brielle zusätzlich ausbilden soll und der die unterschiedlichsten Gefühle in ihr hervorruft.

Die Geschichte hat ein schnelles Tempo und lässt sich auch genauso schnell und flüssig lesen. Es gibt viele spannende Wendungen, aber leider bleibt vieles sehr oberflächlich. Brielle lernt gerade mit ihren neuen Kräften umzugehen, mausert sich aber schnell zu einer guten Kämpferin, was nicht ganz so realistisch erscheint. Man erhält nach und nach einen kleinen Überblick über diese vom Krieg bedrohte Welt, doch ich hätte mir schon mehr Informationen gewünscht. Besonders die Dämonenarten kommen etwas zu kurz. Brielle selbst war mir zu Anfang sympathisch, macht dann aber eine Kehrtwende zum pubertierenden Teenager, obwohl man für ihre 18 Jahre schon mehr erwarten könnte. Leider hat mich ihr Verhalten von da an oft genervt und ihre Gedanken waren einfach viel zu kindisch. Grund ist ihre Schwärmerei für Lincoln. Die Beziehung zwischen den beiden ist leider ein großer Kritikpunkt. Sie ist nicht ganz nachvollziehbar und ich hätte mir gewünscht, dass sie mehr Raum bekommt. Es gibt nette Kabbeleien zwischen den beiden und die typische Gefühlsverleumdung, doch dann geht plötzlich alles ganz schnell. Wenn man bedenkt, dass noch weitere Bände folgen, hätte man der Beziehungsentwicklung wesentlich mehr Zeit und Raum geben können. Lincoln selbst ist ein toller Charakter. Anfangs versteht man ihn noch nicht ganz, doch man lernt ihn immer besser kennen.

Obwohl Brielle eher als dämonisches Wesen angesehen wird, schließt sie schnell neue Freundschaften. Das ging auch ziemlich zackig und natürlich darf auch die Oberzicke nicht fehlen, die versucht, ihr das Leben zur Hölle zu machen. Diese Tiffany hasst man sofort. Aber Brielle und ihre neuen Freunde halten gut zusammen und wachsen einen schnell ans Herz.

Ansonsten wird zumindest zum Ende hin klar, welche Rolle Brielle im Krieg vorhergesehen sein soll und es wird auch die Bedrohung durch den Krieg deutlich. Generell finde ich die Handlung schon sehr gelungen. Hier wurde eine interessante Welt mit Engeln und Dämonen geschaffen und auch die Dinge, die Brielle im Laufe der Geschichte wiederfahren, kommen meist unerwartet und spannend daher. Nur leider geht halt alles sehr schnell und es fehlt eine gewisse Tiefe.

Im Groben und Ganzen handelt es sich hier um ein interessantes und recht spannendes Buch, dass hoffentlich im nächsten Band mehr Tiefe bekommt. Es interessiert mich aber auf jeden Fall, wie die Geschichte weitergehen wird. Genremäßig würde ich es als Romantasy-Buch mit New-Adult-Elementen einordnen, das sich prima für zwischendurch eignet.