Rezension

Interessante Story, aber leider sehr unspannend

Suizid
von Dean Koontz

Dieses Buch wollte ich unbedingt lesen, da es eine sehr interessante Kurzbeschreibung hatte. Gleichzeitig schreckte mich die Story auch ab, aber positiv, da sie ein Thema in den Vordergrund rückte, das in den verschiedensten Gesellschaftsschichten jeweils anders angesehen wird. 

Dies ist übrigens mein erstes Buch von Dean Koontz, weshalb ich keinerlei Vergleiche zu früheren Werken anstellen kann.

Was wäre wenn sich die Anzahl von Suiziden plötzlich derart rasant ausweiten würde, das man nicht mehr an Zufälle glauben kann?  

Genau darum geht es im Buch, denn wir versuchen mit Jane Hawk, einer FBI-Agentin, heraus zu finden wieso sich immer mehr hochrangige Personen das Leben nehmen. Grund für sie dies zu machen, ist der Selbstmord ihres eigenen Mannes, welchen sie einfach nicht als jenes ansehen möchte. Also beginnt sie eine Jagd und stößt dabei auf ein obskures Netz, das sie dazu bringt dauerhaft auf der Flucht sein. Denn die Gegner lauern an jeder Ecke.

Die Story selbst hatte somit schon einmal ein vorzeigbares Gerüst, welches mich mit viel Neugier das Buch beginnen ließ. Die ersten Seiten hielten die Neugier auch noch wacker aufwärts, aber dann gegen Mitte des Buches verspürte ich immer mehr Desinteresse. Ich merkte wie ich mich durch die Story kämpfen musste, da der Inhalt immer mehr in Richtung Sci-Fi schwenkte. Dies ist nicht unbedingt schlecht, passte aber einfach nicht zum Gesamtkonzept. 
Zum Ende hin musste ich mich dann förmlich dazu aufrappeln weiter zu lesen, da die Geschichte einfach keine Spannung mehr mit sich brachte. Es passierte zwar noch einiges im Buch, aber dies wurde von Beschreibungen förmlich nieder gedrückt. 

Dass das Ende schließlich offen blieb, lag daran das dieses Buch der erste Teil einer Reihe ist. Man darf also gespannt sein, was als nächstes in Jane´s Welt geschieht, denn die Geschichte aus diesem Buch klang nicht gerade endgültig.

Aufgeteilt ist das Buch in mehrere Teile, die sich noch einmal in mehrere Kapitel unterteilen. Dies war stellenweise überhaupt nicht nötig, da einige Kapitel hintereinander weg aus der Sicht einer Person waren.

Schriftlich kam ich sehr gut durch das Buch, da man eine gewisse Hingabe spürte. Allerdings ließ dies genau wie die Spannung gegen Mitte des Buches nach. Ich fiel mir stets schwer das Buch nachdem zuklappen wieder aufzuschlagen, da ich einfach mit keinerlei Erwartungen mehr an die Geschichte ging. 

Am Ende war das Buch für mich, weder gut, noch schlecht.

Fangen wir mit Jane selbst an, welche uns in folgenden Bänden weiterhin begleiten wird. Sie wird von der Trauer um ihren Ehemann geleitet, der ebenfalls Selbstmord beging und sie dadurch erst auf die ganze Angelegenheit aufmerksam machte. Als FBI-Agentin, nutzt sie die Fähigkeiten welche sie über die Jahre gelernt hat. Dabei wirkt sehr kalt. Es wird zwar stets darauf hingewiesen wie elendig ihr Leben ohne ihren Sohn ist, der bei einem Ehepaar ist damit er geschützt bleibt, aber man empfängt dies nur sehr selten. Allgemein fehlte Jane ein wenig die Persönlichkeit, sie ist sehr schön und clever, aber da hören ihre aussagefähigen Merkmale auch schon auf. 

Schade war auch, das sie erst keinen Alkohol anrührte um möglichst immer einen klaren Kopf zu behalten, im Laufe des Buches aber immer öfter alkoholische Getränke zu sich nahm.

Bei ihrer Flucht durch das ganze Land lernt sie die unterschiedlichsten Personen kennen, welche sich allerdings meist als ehemalige Diener der Marine, Navi usw., entpuppten. Diese Arten von Personen tauchen einfach zu oft im Buch auf, als das sie noch eine Überraschung waren. Dazu kannten sie stets jemanden der jemanden kannte, was es die ganze Sache einfach zu einfach machte. 

Die Bösen im Buch waren nicht nur böse sondern fast krank und tatsächlich, las ich manchmal lieber über ihr Leben als übers Jane´s, da es hier noch eine Abwechslung gab. 
In diesem Umfeld waren auch die meisten verschiedenen Charaktere zu finden, nicht wie bei Jane wo sie sich fast glichen. Ihre Pläne waren grausam und erzeugten bei mir eine Gänsehaut, da sie etwas entwickelten, das den Willen eines Menschen brechen konnte. 

Das Cover passt sehr gut zum Buch und dem, was man in ihm erfährt. 

Auch wenn keine außergewöhnlicher Schrifttyp benutzt wurde, zog mich das Buch einfach an. Dies liegt wahrscheinlich an der Auswahl der Schriftfarbe, welche auf dem grau/weißen Hintergrund sehr hervor sticht.

Das graue Netz wird einen Aha-Effekt auslösen, sobald man das Buch gelesen hat, versprochen.

Mein erster Dean Koontz und dann einer der mich nicht wirklich überzeugen konnte. Mir fehlten zu viele Facetten um es einen guten Thriller nennen zu können. Ich werde allerdings noch ein älteres Buch des Autors lesen um sehen, ob dieses vielleicht nur eine Ausnahme war.