Rezension

Interessante Story, distanzierter Bericht

Der Untergang der Könige - Jenn Lyons

Der Untergang der Könige
von Jenn Lyons

Bewertet mit 3 Sternen

Im "Der Untergang der Könige" geht es eher weniger um Könige und Drachen, sondern vielmehr um einen Sklaven aus einem Elendsviertel, der zu einer Schlüsselfigur eines ganzen Reiches wird.

Bis auf die letzten etwa 50 Seiten wird das Buch im Rückblick erzählt. Dabei gibt es zwei Erzählerperspektiven: Einmal der Sklavenjunge Khirin und einmal eine Mimikerin. Diese erzählen aus zwei verschiedenen Stadien in Khirins Leben, bis man bei der Gegenwart ankommt. Dieser Art der Erzählung und der Schreibstil haben bei mir leider dazu geführt, dass ich kaum mit den Personen mitgefühlt habe. Für mich war alles etwas distanziert und es kam, wie es auch im Buch geschrieben steht, wie ein Bericht der Geschehnisse rüber. Das fand ich schade.

Ansonsten war die Geschichte wirklich genial durchdacht. Besonders toll fand ich die Redewendungen. Die Geschichte der Protagonisten war kunstvoll miteinander verwoben. Da ich allerdings kein besonders gutes Namensgedächtnis habe, kam ich am Anfang doch etwas mit den Personen durcheinander, vor allem, weil einige für mich recht gleich klingen.

Für mich waren das Glossar und die Karte echt Gold wert, ich habe sehr oft nachgeschaut, in welchem Teil der Welt ich gerade bin. Genau aus diesem Grund würde ich auch niemanden die E-Book-Fassung empfehlen.

Die Charaktere waren äußerst ausgefeilt. Man möchte manchmal vor der Brutalität zurückschrecken, wenn die Erzählung halt nicht so distanziert wäre.

Für mich ist die Erzählung an sich ein Meisterwerk. Ich selbst wäre beim Schreiben wohl selbst durcheinander gekommen bei den ganzen "Verdrehungen" die es gibt. Trotzdem fand ich den Erzählstil sehr distanziert, dadurch konnte ich leider keine richtige Verbindung zu den Protagonisten aufbauen.