Rezension

interessante Thematik

Kalte Wasser - Melanie Golding

Kalte Wasser
von Melanie Golding

Bewertet mit 4 Sternen

Kalte Wasser von Melanie Golding (Roman, 2019; Harper Collins)

- interessante Thematik -

Auf diesen Roman wurde ich über eine andere Buchplattform aufmerksam. Da ich selbst vor wenigen Wochen zum ersten Mal Mama geworden bin, war die Thematik für mich noch interessanter, da ich mich damit nun noch mehr indentifizieren konnte und ich einfach total neugierig war, was mich mir wohl erwarten würde.

Ich wurde nicht enttäuscht, das kann ich schon mal vorwegnehmen.
Was die Genreeinteilung angeht, kann man es so oder so sehen. Das Buch ist als Roman deklariert. Andere Leser waren sich nicht ganz einig und nannten es eine Mischung aus Mystik-Thriller, Krimi und Thriller. Für mein Empfinden trifft es den Spannungsroman ganz gut.
Was andere als mystisch empfanden findet sich wohl einerseits aus den Sprüchen und Auszügen aus Sagen und Märchen am Anfang fast jeden Kapitels wieder, als auch etwas in der Auflösung des Ganzen auf den letzten ca 20-30 Seiten, wo man sagen könnte, dass es vielleicht etwas in die Richtung gehen könnte, wenn man so will.
Ich selbst habe es nicht so gesehen. Hierzu findet man auch etwas in dem Nachwort der Autorin am Ende des Buches, indem sie erklärt, worum es sich bei dem Ganzen handelt. Da ich hier niemandem was vorwegnehmen möchte, sage ich nur soviel, dass das Ganze eher in Richtung psychologische Schiene geht. Nach dem Beenden des Nachwortes erschloss sich mir auch nochmal so manches uns machte es logischer.

Das Buch enthält neben den Spannungsanteilen und den Ermittlungsarbeiten, die für einen Thriller sprechen, den Romananteil, im Sinne von Lauren Geschichte rund um die Geburt der Zwillinge und die erste Zeit mit ihnen und was es bedeutet zum ersten Mal Mutter zu werden. Gerade diesen Teil empfand ich ziemlich gut, da dieses bei mir ebenfalls erst wenige Wochen her ist und ich mich somit hier sehr gut wiederfand. Viele Leser empfanden diesen Teil als zu ausgeprägt und lang. Ich wiederum fand es passend, auch wenn ich mich an so mancher Stelle schon fragte, wann es denn nun wirklich so richtig losgeht und was mich wohl erwarten würde.

Was die Spannung angeht, so muss ich sagen, dass ich schon sowas, wie eine Grundspannung empfand, es für meinen Geschmack jedoch noch etwas spannender hätte sein können. Da es sich hier jedoch "nur" um einen Roman handelt, war es sogesehen in Ordnung und ich kann es eigentlich nicht wirklich bemängeln.

Was ich allerdings in der Tat bemängle, ist das so ziemlich offene Ende der Geschichte. Die Autorin hat sich nämlich nicht lumpen lassen und die ein oder andere falsche Fährte gelegt, um den Leser ordentlich miträtseln zu lassen, jedoch hat sie es versäumt, zumindest für mein Empfinden, das Ganze ordentlich zum Abschluss zu bringen, ohne das Fragen offen blieben. Dies war nämlich für meinen Geschmack absolut der Fall und so macht man sich nach Beenden der Lektüre so seine Gedanken was es mit dieser und jener Figur nun so auf sich hatte, warum sie überhaupt in die Geschichte eingeführt wurden, wenn sie am Ende nicht mehr erwähnt wurden. Auch was eine der Hauptfiguren angeht war ich mir nicht sicher, ob das so gewollt war, dass man sich deren Handlungsweise am Ende selbst zusammenreimen sollte und warum sie so und nicht anders gehandelt hat. Hierauf möchte ich allerdings nicht weiter eingehen, um künftigen Lesern nicht zuviel vorwegzunehmen.

Was die Auflösung selbst angeht muss ich sagen, das sie mir teils teils gefiel. Den einen Teil fand ich fast überflüssig, da mir da zu wenig drauf eingegangen wurde und am Ende zu viel offen blieb, zumal das auch der Teil ist, den andere wohl als mystisch empfanden, der andere Teil gefiel mir recht gut, allerdings erst nach Beenden des Nachworts so gesehen, da dieses doch noch alles etwas klarer werden ließ und erst hier ersichtlich wurde, womit man es zu tun hatte.
Insgesamt gesehen blieben mir allerdings viel zu viele Fragen offen, gerade auch, was Lauren anging, da mir die Geschichte zu unrund und zu offen endete und man sich quasi selbst das für sich passendste annehmen musste.

Fazit:

Eine Geschichte, die mich vor allem durch ihre Thematik in ihren Bann zog, da so vorher noch nicht gelesen und somit nicht ausgelutscht. Für meinen Geschmack jedoch nicht zu 100% stimmig, da mir das Ende zu offen war. Dennoch rein leserisch top.
Note: 2-