Rezension

interessante Thematik, packend erzählt und ein wahnsinniger Mörder

Bis ans Ende ihrer Tage - Jens Østergaard

Bis ans Ende ihrer Tage
von Jens Østergaard

Inhalt

Mitten in Kopenhagen bricht eine junge Frau zusammen. Sie ist mit Blut bedeckt, aber komischerweise unverletzt. Kommisar Thomas Nyland ist verzweifelt, denn die Frau schweigt über die Geschehnise. Später wird die Leiche eines Mannes in seiner Wohnung gefunden. Er ist mit einem eisernen Speer durchbohrt worden. Thomas wird klar, dass die beiden Fälle zusammenhängen. Ist es das Blut des Mannes gewesen, mit dem die Frau bedeckt war? Während Thomas tiefer und tiefer gräbt, führen seine Ermittlungen ihn zu einem wahnsinnigen Mörder.

Meinung

"Bis ans Ende ihrer Tage" hat mir sehr gut gefallen. Der Prolog ist gut gewählt und lässt den Leser anschließend neugierig zurück. Das Interesse des Lesers ist dadurch definitiv geweckt.

Die Thematik der Geschichte ist originell und macht die Geschichte außergewöhnlich. Die Geschichte ist stilvoll gestaltet und wirkt geheimnisvoll und düster zugleich. Sie ist zwar nicht brutal, aber dennoch thrillermäßig.
Besonders schön finde ich die Verknüpfung zu russischem Märchensaga bzw. Volksglauben. Russische Märchen bzw. Volksglauben sind vollkommen anders als die, die man aus der Kindheit kennt. Sie sind fantasiereich und haben ein dramatisches Ende.
Die Assoziation hat mir sehr gut gefallen. Die einzelnen Volksglauben sind in einem angemessenen Rahmen erläutert worden. Demzufolge sind sie auch keineswegs langweilig gewesen. Dennoch sind sie informativ genug gewesen, um die Volksglauben ausreichend kennen zu lernen.

Es gibt zwei Handlungsstränge. In dem einen Handlungsstrang geht es um Natalja. Sie ist eine Angestellte am Institut für Volks- und Völkerglauben der Universität Kopenhagen und hat ein ausgezeichnetes Fachwissen zu russischem Volksglauben. Sie lebt allein, ist eigenständig und in sich verschlossen. Sie hat keine Freunde und ist von der Gesellschaft isoliert. Der nahestehendste Person ist ihr Bruder. Obwohl Natalja etwas kalt erscheint, macht sie doch einen netten Eindruck. Im Laufe der Geschichte kriegt man einen kleinen, aber feinen Draht zu ihr.
Der andere Handlungsstrang handelt über den Ermittler Thomas. Er ist alleinlebend und hat aber einen guten Draht zu seinem Umfeld sowie zu seinem Freund und seinen Arbeitskollegen. Thomas wird nicht ganz attraktiv vorgestellt, wirkt aber ziemlich nett. Seine Arbeit erledigt er fleißig und qualifziert und lässt sich von nichts abbringen.
Es wird zwischen den beiden Handlungssträngen hin und her gewechselt. Der Wechsel erfolgt nicht rasant und hemmt dementsprechend auch nicht den Lesefluss. Im späteren Verlauf der Geschichte werden die beiden Handlungsstränge anschließend logisch zusammengeführt.

Obwohl der Täter eher offenbart wird, hat es der Spannung keinen Abbruch getan. Østergaard weiß, wie man sie hoch hält. Das Ende finde ich anschaulich und überzeugend dargestellt. Es hat mich wirklich gepackt.

Zum Schreibstil kann ich noch sagen, dass er unkompliziert ist. Østergaard drückt sich schriftlich gut aus. Ich konnte die Geschichte ganz leicht lesen. "Bis ans Ende ihrer Tage" ist auf jeden Fall ein lesefreundliches Buch.

Fazit

Dieses Debüt ist gut gelungen. Einige Stellen hätte man eventuell mehr vertiefen können, aber dennoch ist es ein gutes Buch, welches ich empfehlen würde. Es hat mich mitgerissen und durch die interessante Thematik auch ziemlich gepackt, daher hat das Buch die 5 Sterne verdient.