Interessante Umsetzung eines immer aktuellen Themas
Bewertet mit 4 Sternen
Die Protagonistin Alexandria (genannt Lexi) hat eigentlich alles wovon andere nur träumen. Sie ist cool, muss sich als It-Girl keine Sorgen ums Geld machen …. . jedoch hat sie ein Problem, sie ist heroinsüchtig. Nach einer Überdosis bringt ihr Bruder sie in die Clarity-Klinik, der Entzug dort ist hart. Die Therapie mit den fünf Mitpatienten unerträglich. Jeder hat seine eigne Geschichte und doch haben sie alle eines gemeinsam, sie sind süchtig. Doch aus Mitpatienten werden Freunde. Wie es Lexi und die Mitpatienten ergeht, dass müsst ihr selbst lesen …
Lexi’s Geschichte bedient sich an allen möglichen Klischees, Tochter reicher Eltern, viel zu viel Zeit zum Langweilen … die „perfekte“ Grundlage um süchtig zu werden. Der Charakter von Lexi ist interessant beschrieben und man erkennt den typisch rebellierenden Teenager, der alles besser weiß und überhaupt nichts einsieht. Ich selbst hatte eine recht gute Vorstellung bei dieser Charakterisierung. Auch die anderen Patienten der Klinik sowie deren eigene Süchte, das Personal dort und die Nebencharaktere sind toll und anschaulich beschrieben. Ich fand es sehr faszinierend wie verschieden Lexi, Saif, Kendall, Brandon, Ruby und Guy beschrieben wurden, jeder mit seiner Sucht und dennoch war alles stimmig.
Interessant finde ich es, dass Juno Dawson nicht beim Oberflächlichen geblieben ist, sondern sich ein klein wenig in die Tiefe gewagt hat. So wird nämlich deutlich, wie hart ein Entzug körperlich und auch seelisch werden kann. Ob es genauso in der Realität abläuft kann ich nicht beurteilen, jedoch kann ich mir gut vorstellen, dass an dem Geschriebenen vieles stimmen könnte. Sehr authentisch finde ich zumindest die Schreibweise, die auch nicht vor Kraftausdrücken und Fäkalsprache zurück schreckt. Wenn wir jedoch ehrlich sind, ist es doch genau das, was diese Story ausmacht. Ich könnte mir diese Story zumindest nicht mit den gängigen Höflichkeitsfloskeln und Schöngerede vorstellen.
Ich fand die Story hat einen recht guten Einblick in die Thematik zu geben ohne jedoch zu sehr in die Tiefe zu gehen, doch manchmal reicht es schon an der Oberfläche zu kratzen um Wach zu rütteln …