Rezension

Interessante und witzige Anekdoten von dem Wunderkind der Musikbranche und seiner Co-Autorin!

Wir hatten Sex in den Trümmern und träumten - Tim Renner, Sarah Wächter

Wir hatten Sex in den Trümmern und träumten
von Tim Renner Sarah Wächter

Bewertet mit 4 Sternen

Da ich ja absoluter Sportfreunde Stiller - Fan bin, wurde ich hellhörig als ich erfuhr dass der Musikmanager der Sportis schon wieder ein Buch geschrieben hat. Diesmal hat er sich mit Sarah Wächter eine würdige Co-Autorin geschnappt.
Dadurch das die beiden Autoren aus der Musikbranche stammen, darf man hier keine unabhängige und objektive Meinung erwarten. Tim Renner hat mit der Musikbranche schon einiges durchgemacht und wurde zwischenzeitig als das "Wunderkind" der Branche bezeichnet. Dadurch ist sein Blick auf das Musikbusiness sehr subjektiv, was jedoch auch den Reiz des Buches ausmacht.
Informationen aus erster Hand, also von einem "Insider" sind definitiv immer die interessantesten und oft auch brisantesten. Obwohl Tim Renner und Sarah Wächter auch die Tiefpunkte der Musikgeschichte miterlebt haben, wirken sie bei der Abrechnung mit der Branche niemals verhärmt oder ungerecht. 
Im Gegenteil - sie beschreiben auf bissige und humorvolle Art die deutsche Popindustrie. Dabei gibt es einiges interessantes zu erfahren und viele Einblicke in eine Welt über die ich vorher kaum etwas wusste.
Eine Kleinigkeit gibt es jedoch, die mich sehr gestört hat. Öfters, vor allem zu Beginn, haben die Autoren kaum auf eigene Worte zurückgegriffen sondern ständig Liedzeilen ausgewählt um ihre Meinung kund zu tun. Natürlich sind das einige kuriose und auch witzige Stellen, aber man merkt einfach dass es nicht die eigenen Worte sind! Ich hätte mir da gewünscht, dass die Liedzeilen vielleicht als Überschrift benutzt werden aber die eigentliche Beschreibung von Vorgängen und Zuständen mit eigenen Worten statt findet.
Wer also gerne etwas über das Musikbusiness in den letzten Jahren erfahren möchte, sollte dieser Nähkästchenplauderei lauschen!