Rezension

Interessante Version der Muttergeschichte von Robert Louis Stevenson

Der geheimnisvolle Mr. Hyde -

Der geheimnisvolle Mr. Hyde
von Craig Russell

Bewertet mit 4 Sternen

Im folgenden Buch erzählt Edward Hyde seinem Freund Robert Louis Stevenson eine unglaubliche Geschichte. Dieser ist in unserer realen Welt bekannt als der Geschichtenvater von „Der seltsame Fall des Dr. Jekyll und Mr. Hyde“.

In seiner Erzählung geht Hyde in die Vergangenheit und erklärt ihm, dass folgendes zwei Jahre zuvor passiert ist. Er war damals Capitain der Edinburgher Polizei und diese wurde damals von verschiedenen Vorfällen geplagt. Ein Toter, zeremoniell getötet, eine bekannte Tochter der Stadt verschwunden, Okkultismus und der Hang zum Teufel sind präsent.

In all diesem Geschehen gibt es die persönliche Geschichte von Mr. Hyde. Dieser hat immer wieder Gedächtnislücken und phantastische Träume voller Gewalt und mit dem Blick auf Verstorbene. Um sich hier helfen zu lassen, holt er sich Hilfe beim Arzt Dr. Samuel Porteous. Dieser gibt ihm Medikamente und bezeichnet seine Aussetzer als Epilepsie. Doch Hyde will dieser Diagnose nicht glauben und begibt sich auf die Suche nach Antworten. Vor allem da der Doktor getötet wird und er mit als einer von zwei Verdächtigen gilt.

Die Geschichte ist nicht neu und hat mit Robert Louis Stevenson sein Leben gefunden. Doch Craig Russel gibt diesem ein neues Gewand. Die Sprache von der jetzigen Gegenwart bis hin zu der damaligen ist alles mit dabei, manchmal muss man sich umstellen um dabei nicht den Faden zu verlieren. Passagenweise ist das Buch etwas träge im Großen und Ganzen lass es sich jedoch sehr gut.

Sehr gut gefallen haben mir die Andeutungen an Geschehnisse und Personen von damals. So hat auch der ehemalige Assistent Dr. Canon Doyle seinen Beruf an den Nagel gehängt und sich dazu entschieden Romane zu schreiben. Sehr erfolgreich, wenn man weiß wessen Bücher von ihm stammen. So bin ich ebenfalls sehr positiv von der Rolle der Dr. Burr als weibliche Ärztin angetan gewesen.

Dr. Hyde selbst war für mich etwas trocken in seinem Charakter und auch etwas blass. Man versteht seine Sorgen und seine zurückhaltende Art gegenüber anderen Menschen, mir fiel es aber schon etwas schwer ihn näher an mich ran zu lassen.

Das Buch erfindet das Rad nicht neu und wenn man das Original kennt ist es vielleicht etwas langweilig, aber darüber hinaus ist es für mich ein Historischer Krimiroman mit interessanten Ideen und einer guten Aufarbeitung der Originalfassung.