Interessante Welt, Geschichte mit kleinen Schwächen
Bewertet mit 3.5 Sternen
Der Reiz des Verbotenen
Die Adlige Matilde und ein paar andere junge Frauen bieten im Verborgenen ihre Dienste an – durch einen Kuss können sie vorübergehende magische Fähigkeiten auf andere Menschen übertragen. Behütet von den großen Häusern des Landes führen sie ein Luxusleben, das Kritiker jedoch auch für ein Leben im goldenen Käfig halten können. Noch dazu ist der Einsatz von Magie umstritten und besonders religiöse Fanatiker werden immer mehr zur Gefahr für die so genannten Nightbirds.
Die Welt des Buches erinnert an die amerikanischen 1920er Jahre. Statt gegen Alkohol richtet sich die Prohibition hier gegen Magie, was insbesondere die feine und reiche Gesellschaft aber nicht daran hindert, im Rahmen ausgelassener Partys und exklusiver Treffen allerlei entsprechende Tricksereien einzusetzen, von spektakulären Outfits, über Getränke mit verschiedenen Effekten bis zu Modifikationen des eigenen Aussehens. Besonders kostspielig und geheimnisumwoben sind die Dienste der Nightbirds.
Die Geschichte folgt abwechselnd den verschiedenen jungen Frauen, die sich angesichts unterschiedlicher Hintergründe und Lebenseinstellungen nicht sonderlich gut verstehen.
Natürlich müssen sie sich angesichts der drohenden Gefahren letztendlich zusammenraufen und verbünden, so weit, so vorhersehbar. Auch die enthaltenen Liebesgeschichten wirken erst mal nicht sonderlich innovativ. Der Weg dahin ist trotzdem spannend zu lesen und hat ein paar Wendungen sowie Intrigen zu bieten. Mir waren außerdem die Charaktere weitgehend sympathisch und auch die Atmosphäre zwischen prunkvollen Ballsälen, heruntergekommenen Gassen und unerwarteten Verstecken hat mir gut gefallen.
Pluspunkte sammelt auch die äußerliche Gestaltung des Buches mit schönem Farbschnitt und hübschen Details wie Gedichten vor den einzelnen Kapiteln.