Rezension

Interessante YA-Sci-Fi Liebesgeschichte

Eve of Man - Die letzte Frau - Tom Fletcher, Giovanna Fletcher

Eve of Man - Die letzte Frau
von Tom Fletcher Giovanna Fletcher

Bewertet mit 4 Sternen

Eine Spannende Ya-Geschichte, mit leichten Sci-Fi Zügen und einer starken Liebesgeschichte

Man erlebt die Geschichte in Eve of Man aus zwei unregelmäßig wechselnden Perspektiven: Eve und Bram.

Obwohl Eve quasi seit ihrer Geburt auf ihre Aufgabe, die „Mutter“ einer neuen Generation zu werden, vorbereitet wird, verbringt sie ihr Leben im Dom nicht ganz unbedacht. Aber auch, wenn ihr einige Ungereimtheiten und komische Eigenheiten ihres abgeschotteten Lebens bewusst sind, ist ihr Vertrauen in die Mütter zu groß, um am System zu zweifeln.

 

Das hat Eve für mich zu einer überraschend zugänglichen Protagonistin gemacht, trotz ihrer schwierigen Startposition, ein eigentlich indoktriniertes und naives junges Mädchen zu sein.

Denn erstaunlicherweise ist Bram derjenige, der dem System gegenüber gefühlt noch ein ganzes Stück blinder ist - trotz seiner Position als Pilot, die es ihm ermöglicht, sich fast frei durch den kompletten Turm zu bewegen. Außerdem ist er ein etwas klischeehafter Charakter. Der Vater des eiskalten Bosses, mit allerlei Privilegien ausgestattet und natürlich der, dem Eve am meisten vertraut. 

Leider konnte ich aber bis auf Eve, Bram und zwei Nebencharaktere, mit den anderen nicht wirklich warm werden. Das hat in manchen Szenen dazu geführt, dass ich nicht so stark involviert war, wie es vielleicht angebracht gewesen wäre. Demnach haben auch einige Stellen leider nicht so viel Spannung erzeugt, wie es ihnen möglich gewesen wäre.

 

Da die Geschichte aber nicht allzu sehr in diese allgemein eher kitschige Liebesgeschichte abdriftet, ist das für mich nur ein kleines Manko. Denn die eigentliche Grundfrage, die diese Geschichte stellt, wird dadurch zum Glück nicht vernachlässigt: Was geschieht, wenn es nur noch eine zeugungsfähige Frau auf dieser Welt gibt? Welche Macht hat derjenige, der sie in seiner Obhut weiß? Welche Macht hat SIE? Und was löst das in der restlichen Bevölkerung aus?  

 

Fazit

Eine spannende Ya-Fantasy, die leichte Sci-Fi Züge aufweist, aber deren Kern doch eine Liebesgeschichte ist. Da diese jedoch nicht überhandnimmt, könnten auch Leser an diesem Buch gefallen finden, die gegen ein bisschen Romantik und Liebe nichts einzuwenden haben. Wer sich allerdings eine hochtrabende Sci-Fi Geschichte erhofft, sollte das Buch eher mit Vorsicht genießen.