Rezension

Interessanter Ansatz

Panic - Wer Angst hat, ist raus - Lauren Oliver

Panic - Wer Angst hat, ist raus
von Lauren Oliver

Inhalt aus dem Klappentext:

PANIC verändert alle(s). HEATHER hatte nie vor, an dem verbotenen Spiel für Schulabgänger teilzunehmen. Denn der Gewinn ist zwar hoch, aber der Einsatz auch, und sie ist keine Kämpferin. Doch schnell wird ihr klar, dass es nur den richtigen Grund braucht, um dabei sein zu wollen. Und dass Mut auch eine Frage von Notwendigkeit ist. DODGE war sich immer sicher, dass er bei Panic mitmachen würde. Er hat keine Angst, denn es gibt ein Geheimnis, das ihn durchs Spiel pushen wird. Aber um zu gewinnen, muss man auch seine Gegner kennen.

 

Meinung:

Panic gehört ja zu einem der gehypten Bücher aus 2014. Nachdem es nun schon länger auf meinem SuB rumlag, habe ich es mir endlich mal vorgenommen.

Der Einstieg in die Geschichte geht auch sehr schnell und man startet mitten in der ersten Aufgabe von Panic. Heather hat gerade den Sprung gewagt und sich für Panic qualifiziert. Dabei wollte sie eigentlich gar nicht mitmachen. Auch Dogde ist einer der Teilnehmer, wobei ihm direkt von Anfang an klar war, das er sich für Panic bewirbt, denn er hat dabei ein klares Ziel vor Augen: Unbedingt zu gewinnen. Heather, Dodge und Heathers Freundin Nathalie schließen sich zusammen, um gemeinsam dem Sieg näher zu kommen. Doch Panic ist nicht nur illegal, sondern auch gefährlich. Die Teilnehmer werden an ihre Grenzen und darüber hinaus geführt. Und so stellen die drei sich nicht nur ihren Ängsten, sondern sehen sich auch gezwungen, ihre Leben und ihre Beweggründe zu hinterfragen.

Heather ist keine einfache Protagonistin und ich mochte sie nicht immer. Besonders am Anfang hat mich ihre Fixierung auf ihren Ex-Freund Matt und ihre Selbstzweifel oft genervt. Aber je mehr ich über sie erfuhr, desto besser konnte ich mich in sie hineinversetzen. Gute Freunde werden Heather und ich wohl nie werden, letztendlich konnte ich sie und ihr Verhalten verstehen. Genau anders herum hat es sich bei Dodge verhalten. Ihn mochte ich zu Anfang ganz gerne, im Verlauf des Buches verlor er aber immer mehr Sympathiepunkte. Er ist ein Außenseiter und seit Jahren in Nathalie verliebt. Seine Motivation, die ihn antreibt, das Spiel zu gewinnen, ist für mich zwar nachvollziehbar, seine Herangehensweise und sein Verhalten in diesem Buch haben mir aber nicht immer gefallen.

Geschrieben ist die Geschichte aus der dritten Person, der Blickwinkel wechselt sich dabei immer zwischen Heather und Dodge ab. Die Kapitel sind moderat lang und der sehr flüssige Schreibstil der Autorin lässt keine Langeweile aufkommen. Auch wenn die Protagonisten nicht immer sympathisch sind, authentisch sind sie auf jeden Fall. Das Schicksal der einen oder anderen Figur vermochte mich stellenweise zu berühren.

Der Ansatz dieses Buches ist dagegen wirklich interessant. Eine sozial schwache Gemeinde, hohe Arbeitslosigkeit und fehlende Perspektiven stellen hier die Grundlagen, aus denen das Spiel "Panic" entstanden ist. Für viele Jugendliche scheint der Jackpot, den es zu gewinnen gibt, eine echte Chance auf Flucht aus diesem tristen und perspektivlosen Leben darzustellen. Liest man sich den Klappentext durch, geht man fast von einem Actionbuch aus. Action wird in diesem Buch zwar auch geboten, allerdings liegt der Schwerpunkt hier deutlich auf der Gesellschaftskritik und dem Leben von Heather und Dodge. Die Aufgaben von Panic sind zwar teilweise recht nervenzehrend, nehmen aber nicht den Hauptteil des Buches ein. Wer sich also davon nicht verwirren lässt, den erwartet hier ein gar nicht mal so schlechtes Buch.

 

Fazit:

Wer ein reines Actionbuch hier erwartet, könnte enttäuscht werden. Wer ein gesellschaftskritisches Buch mit spannenden Einlagen sucht, wird hier schon eher fündig. Auch wenn der Einstieg ins Buch sich als nicht 100%ig einfach gestaltet hat, konnte mich die Geschichte von Seite zu Seite mehr faszinieren.

Von mir gibt es 4 von 5 Punkten.