Rezension

Interessanter Auftakt

Essenz der Götter 01 - Martina Riemer

Essenz der Götter 01
von Martina Riemer

Bewertet mit 4 Sternen

Inhalt von Essenz der Götter:
Loreen wusste schon immer, dass sie anders ist. Deswegen ist sie wenig überrascht, als drei Sonderlinge im Waisenhaus auf sie zukommen und ihr erklären, dass sie eine spezielle Gabe hat und deswegen mitten in einem Jahrhunderte alten Krieg gefangen ist. Denn sie ist eine von ihnen - eine Divinus - die sich gegen die Titanus verteidigen müssen. Und so eröffnet sich für Loreen eine völlig neue Welt - Inklusive dem sexy Krieger Slash ...

Meinung zu Essenz der Götter:
Die Idee mit den Göttersprossen und dem Lager, in dem sie trainieren und leben, hat mich erstmal ziemlich an Percy Jackson erinnert. Die Filme wohlgemerkt, denn die Bücher habe ich leider noch nicht gelesen. Auch, dass es in besagtem Lager eher vorsintflutlich zugeht und die Neuzeit noch nicht wirklich angekommen zu sein scheint.

Der Schreibstil von Martina Riemer hat mir grundsätzlich sehr zugesagt, was ich allerdings nie besonders mag, ist wenn Geschichten im Präsens verfasst sind, damit kann ich mich einfach nicht anfreunden. Was hier leider zum Großteil - bis auf die Erzählungen über die Vergangenheit - der Fall ist. Nach einer Weile hatte ich mich dann zwar dran gewöhnt, besonders ans Herz gewachsen ist mir diese Erzählform trotzdem nicht.

Die Charaktere hingegen mochte ich sehr, sie waren interessant und vielschichtig aufgebaut, bei ihnen wird sehr klar deutlich, dass sie permanent Masken tragen, um ihr Inneres zu verbergen um in einer Welt, die hauptsächlich aus Kampf und Tod besteht, überleben zu können. Einziger Schwachpunkt war hier für mich Loreen, deren Handlungsweisen und Gedanken ich nicht immer nachvollziehbar fand - allem voran, wie sie darauf reagierte, als Slash, Sky und Pure ihr eröffnen, wer sie wirklich ist. Dass sie schon immer anders war und deswegen die Geschichte leichter zu akzeptieren bereit war ist noch verständlich, aber so absolut gar nichts zu hinterfragen oder sich richtig damit zu beschäftigen - sie verlangte nicht einmal einen Beweis - das war mir hier einfach zu wenig. Und obwohl ihr männliches Pendant Slash ein herrlich sexy, rauer Krieger ist, erschien mir Sky aufgrund der Vielschichtigkeit seines Charakters sogar noch eine Spur interessanter. Und etwas schwierige Charaktere wie Pure gefallen mir ja sowieso immer.

Erzählt wird aus der Sicht von allen vier Freunden, auch wenn Slash und Loreen die meisten Parts haben, so bringt diese Sichtweise doch einen guten Einblick ins Innenleben der Freunde und brachte Pepp in die Geschichte.

Dieser Pepp und die Spannung konnten für mich nicht das ganze Buch über aufrecht erhalten werden, vielleicht auch, weil einigen Dingen einfach nicht genug Erklärungen eingeräumt wurde - seien es nun die mittelalterlichen Bell-Pars oder die Götter selbst, weswegen der Lesefluss nicht immer ganz rund war.

Zwar etwas vorhersehbar, war es jedoch auch eine gute Story mit einer interessanten Liebesgeschichte und fantastischen Charakteren. Die Geschichte ist nicht in sich abgeschlossen und endet mit einem deutlichen Cliffhanger, etwas worauf ich ebenfalls verzichten kann. Auch wenn ich dieses Stilmittel verstehe, finde ich persönlich, dass eine Geschichte auch so spannend genug sein sollte, ohne dass der Leser erstmal ewig in der Luft hängt. Denn leider erscheint der zweite Teil voraussichtlich erst im Herbst 2015. Trotz der kleinen Meckereien hatte ich sehr viel Spaß mit Loreen und Slash, Pure und Sky und freue mich auf die Fortsetzung!