Rezension

Interessanter Einblick das Arbeitsfeld der Polizeipsychologie

Warum Menschen töten - Claudia Brockmann

Warum Menschen töten
von Claudia Brockmann

Bewertet mit 4 Sternen

Klappentext: Warum tötet ein 16-Jähriger ein Kind? Wie verhindert man, dass Entführer ihr Opfer umbringen? Kann man Serientäter stoppen? Claudia Brockmann liest in der Seele der Verbrecher. Seit 25 Jahren unterstützt die Polizeipsychologin Kriminalkommissare und Sonderkommissionen bei der Suche nach der Wahrheit. In ihrem Buch erzählt sie vom Fall „Dagobert“ und anderen spektakulären und ergreifenden Fällen ihrer Karriere. Ein beklemmender Blick in die Abgründe der menschlichen Psyche.

Meine Meinung: Das Buch bietet einen guten Einblick in die Arbeit eines Polizeipsychologen. Claudia Brockmann beschreibt dabei Fälle, bei denen sie selbst involviert war. Dabei hat sie Fälle ausgewählt, die von Mord, Flucht, Verschwinden und Erpressung handeln. Ihr Schreibstil ist eingängig und sehr sachlich gehalten. Sie versucht keine Spannung aufzubauen um einen Übergang in die Belletristik zu schaffen, sondern bleibt tatsächlich bei der Beschreibung ihrer Arbeit. Es wird gut deutlich wie unterschiedlich Menschen handeln und reagieren. Es steckt viel Arbeit dahinter ein Bild zu konstruieren, was bei den Ermittlungen stetig angepasst wird. All dass kann man in dem Buch mit verfolgen. Es ist sehr spannend ihren Ausführungen zu folgen. Dabei spielt natürlich die Zusammenarbeit mit der Polizei eine große Rolle, wie auch die Sammlung von Informationen. Mir selbst war nur der letzte Fall bekannt. Dagobert, der Kartadterpresser. Mir war gar nicht bewusst was für ein Aufwand dahinter gesteckt hat.

Der Titel ist meiner Meinung nach allerdings falsch gewählt. Natürlich ist die Frage „warum tötet ein Mensch“ ein Teil ihrer Arbeit um eine Idee von dem Mörder zu bekommen, allerdings steht diese Frage nicht im Vordergrund. Es geht viel mehr um die Informationssammlung um ein Bild von der unbekannten Person zu erschaffen, anhand dem man bei den Ermittlungen eine bestimmte Richtung einschlagen kann. Außerdem geht es in dem Buch ja auch gar nicht nur um Mörder. Der Titel ist wahrscheinlich so gewählt um möglichst viele Käufer zu locken. Das kann hier aber zu großen Enttäuschungen und schlechter Kritik führen.

Fazit: Um einen Einblick in die Arbeit von Polizeipsychologen zu bekommen sehr gut geeignet. Man sollte sich aber nicht vom Titel leiten lassen. Es geht hier nicht um eine Analyse von Mördern , im Sinne von der Aufarbeitung deren „Schicksal“ und Lebensumstände.